Image der deutschen Hauptstadt: Warum finden alle Berlin so toll – außer den Berlinern?
Exzellent organisiert, erschwinglich, cool: Eine neue Begeisterung für die deutsche Hauptstadt wächst in der Welt. In Berlin dagegen überwiegt der Ärger über alltägliche Mängel. Wie passt das zusammen?
Kaum zu fassen, was da gerade so alles über Berlin geschrieben wird, vor allem in Großbritannien und den USA. Das soll unsere Stadt sein? Wir zwängen uns in übervolle Busse, quälen uns durch den Schienenersatzverkehr, lernen auf dem Bahnsteig wartend immer neue Arten von Betriebsstörungen bei der S-Bahn kennen – und lesen in der Londoner „Times“: „Excellent public transport.“ What?
Wir erleben stark steigende Mieten und Wohnungspreise, spüren den Druck von Immobilienspekulanten, fürchten, uns die eigene Stadt nicht mehr leisten zu können – und bekommen gesagt: „Berlin is very affordable“. Really?
Wir wissen nicht, wohin mit den Kindern, stehen vor gesperrten Spielplätzen, hören, dass stadtweit 500 davon demoliert sind – und lesen sprachlos in der „New York Times“: „Berlin is a playground paradise.“ Wir stolpern über wild abgestellten Sperrmüll, lesen von Rattenalarm in heruntergekommenen Häusern, erkennen unter Tonnen von Tüten, Pappen und Flaschen nach den Wochenenden unsere Parks nicht mehr – und lassen uns von New Yorks Ex-Bürgermeister Rudy Giuliani sagen: „Berlin ist eine sehr saubere Stadt.“
Die Stadt ist nicht die aus den Netflix-Serien
Haben wir, die ewigen Nörgler, eine Wahrnehmungsstörung? Finden wir nicht heraus aus unserer folkloristischen Meckerattitüde? Oder übersehen die Gäste bei ihren Stippvisiten, berauscht von was auch immer, was hier wirklich läuft – oder vielmehr: was nicht? Verwechseln sie gar die echte Stadt mit der, die in Serien von Sky, Netflix und Amazon in mehr als hundert Ländern der Welt gezeigt wird? Allein die Zahl der in Berlin lebenden US-Amerikaner ist in den vergangenen zwei Jahren um 9,6 Prozent gestiegen. 46.600 sind es jetzt, dazu kommen noch die Botschaftsangehörigen.
Auch der Blick von außen aufs große Ganze verblüfft. Im „Economist“ erscheint unter dem Titel „Cool Germany“ eine Hymne auf unser Land, das doch eigentlich erschöpft ist: von der Pflege-, Diesel- und Flüchtlingskrise, der quälenden Regierungsbildung, vom Aufmarsch der Rechtspopulisten, der außenpolitischen Orientierungslosigkeit. Aber auf dem Titel der „Times“ steht, zu einem Bild der Hauptstadt Berlin: „A Titan of Europe“.
Schließen wir mal aus, dass es eine virtuelle Parallelwelt gibt, die Berlins Stadtmarketingprofis bei Bedarf präsentieren. Woran liegt es dann, dass andere so begeistert sind von diesem Ort, Ordnung loben, wo wir Chaos sehen, Modernität erkennen, wo wir mit der Verwaltung nur analog in Kontakt treten können? Dass sie unsere Internationalität so anziehend finden, aber wir einen polyglotten belgischen Theaterintendanten nicht mal ein Jahr lang ertragen können?
London wurde vom eigenen Erfolg gefressen
Die neue Begeisterung in den USA und Großbritannien für Deutschland und insbesondere Berlin hat sicher auch etwas mit den politischen Verwerfungen zu tun. Die Wahl von Donald Trump und der Brexit haben die Städte der angelsächsischen Welt erschüttert, es lebt sich dort eben nicht mehr so „cool“. Vor allem London spürt das: Die Stadt verliert an Wert für die Wirtschaft und damit auch an Attraktivität, ist aber noch immer zu teuer für eine Rückkehr zum gemischten urbanen Leben, in dem nicht nur gearbeitet, sondern auch gelebt wird. So ist der Blick auf Berlin oft ein sentimentaler. Hier finden viele trotz aller Veränderungen noch immer ein quirliges Leben, das nicht durch absurd hohe Preise einen großen Teil der Gesellschaft von der Teilnahme ausschließt. London wurde vom eigenen Erfolg gefressen. Die deutsche Hauptstadt wirkt noch hungrig.
In Berlin erleben wir das weitgehend klassenlose Zusammenleben zwar als spannend, aber auch als Anstrengung. Wir sind stolz auf unsere Toleranz, aber die ist stressfrei kaum zu haben. Andererseits stimmt ja auch: Wenn hier alles nur so schrecklich wäre, wie wir uns oft gegenseitig in geselliger Runde versichern, wären wir längst woanders. Die Kunst, das Theater, die Musik, Bars und Restaurants, Markthallen, die Food-Szene, relaxen an den Ufern der Spree und den zwei großen Seen – so ertragen wir das Bürgeramt, die Verkehrslenkung. Und wer an das Londoner U-Bahnnetz gewöhnt ist, wo das Schild „No Service on Victoria Line“ zur Ausstattung gehört, oder die maroden, unzuverlässigen New Yorker Züge kennt, empfindet das Angebot der BVG schon eher nachvollziehbar als „excellent“, relativ gesehen.
Die Bürokratie ist ein Alptraum
Doch erklärt das nicht die krassen Widersprüche bei der unterschiedlichen Bewertung zum Beispiel der Startup-Szene. Der „Guardian“, die „Times“, der „Economist“, die „New York Times“ beschreiben Berlin als „hip hub for innovators“, und ernsthaft wird die Frage diskutiert, ob Berlin „the next Silicon Valley“ ist. Oft wird Zalando als Vorbild genannt, das Unternehmen beschäftigt Mitarbeiter aus 110 Ländern. Der Senat feiert fröhlich mit.
Berlin bietet schier ungeahnte Möglichkeiten der persönlichen und beruflichen Entfaltung - für die meisten Einwohner. Und dort, wo für Menschen die Chancen dafür ungünstig sind, muss natürlich fleißig nachgebessert werden. Und dies ist nicht nur an die Stadtverwaltung zu delegieren, sondern ‘Job‘ für jeden Bürger dieser Stadt.
schreibt NutzerIn Rotfuchs18
Dagegen wirft Florian Nöll, Vorsitzender des Bundesverbands deutscher Startups, dem Regierenden Bürgermeister „Ignoranz und Desinteresse“ vor: Gründer und Jungunternehmer würden von der Verwaltung „aus der Stadt vergrault“. Auch der Amerikaner Travis Todd, seit 2007 in Berlin, der nach dem Blog „Silicon Allee“ einen Tech-Campus in Mitte betreibt, nennt die Bürokratie in Berlin „einen Albtraum“, und Miriam Graf, die für die britische PR-Agentur Clarity Technologieunternehmen betreut, sagt: „Dass es in der Auguststraße keine zuverlässige Internetverbindung gibt, kann ich noch immer kaum glauben.“
Was also finden die anderen, von außen betrachtet, an Berlin eigentlich so anziehend?
Berlin hat Spezialisten in den schnell wachsenden Branchen Fintech, Gesundheit und Digitalindustrie. Berlin hat vier Volluniversitäten, vier Kunst-Colleges, sieben Hochschulen, 50 zusätzliche Institute, 500 wissenschaftliche und technische Unternehmen. Der Cluster-Effekt ist enorm. In Berlin ist Diversity nicht nur ein Wort, Leben und Arbeit sind räumlich stark durchmischt, das reduziert den Verkehr und die durchschnittliche Pendlerzeit.
Das vibrierende Leben verliert seine Luft zum Atmen
Berlin ist die Sharing-Hauptstadt des elektrischen Individualverkehrs mit Rädern, Rollern und Autos. Berlin besteht zu 32 Prozent aus Grünflächen, weiter als 500 Meter bis zur nächsten ist es nie. Kulturell und gastronomisch ist die Stadt ein Supermarkt auf hohem qualitativem und quantitativem Niveau mit günstigen Preisen. Es ist sicher kein Zufall, dass viele Diplomaten nach ihrer offiziellen Zeit in Berlin einen privaten Wohnsitz behalten haben: Phil Murphy, John Emerson, Peter Torry, Shimon Stein. Sie alle wollten nicht verzichten auf den Berliner „Spirit“, auf die ungezwungene Mischung.
Aber in der Friedrichstraße werden inzwischen auch schon mal 600 Quadratmeter Gastronomiefläche für 36.000 Euro angeboten – Kaltmiete, pro Monat. Wie soll das wieder reinkommen, welche Gäste kommen dafür in Frage? Das vibrierende, aufregende Leben, das viele so attraktiv finden, verliert seine Räume, seine Luft zum Atmen. Kleine Unternehmen finden kaum noch Platz, sich auszubreiten, straßenweise entwickelt sich eine standardisierte Monokultur internationaler Unternehmen. Was bleibt dann am Ende noch übrig vom Charme der unfertigen Stadt, die irgendwie jedem, der es wollte, das Gefühl gab, sie mitgestalten zu können? Was bleibt vom verlockendem Versprechen des gefahrlosen Scheiterns, wenn das Versuchen selbst immer schwerer wird?
Die Irritation über die zweite Welle der Begeisterung für Berlin nach dem Fall der Mauer kommt vor allem daher, dass sie in der Stadt selbst auf eine Phase der Verunsicherung trifft. Wohin entwickelt sich Berlin eigentlich gerade? Steht die Stadt noch für das Freiheitsversprechen der Neunziger und Nullerjahre, für Dauerparty, Experimente, Lebenskünstler? Oder ist sie schon auf dem Weg zur austauschbaren Weltmetropole, nur mit kleineren Häusern, weniger spektakulärer Architektur, ohne Dax-Unternehmen? Verliert Berlin seinen integrativen Charakter, verstärkt sich die Segregation?
Ein zunehmend verzweifeltes Rückzugsgefecht
Jennifer Hahn schreibt in der „Times“, die Berliner würden darum „kämpfen wie die Hölle“, dass ihre Stadt so bleibt, wie sie noch ist: verhältnismäßig günstig und gemischt. Sie werden dabei unterstützt vom rot-rot-grünen Senat, der mit harten Gesetzen den Gentrifizierern Grenzen ziehen will. Tatsächlich ist das Wohnen in der Hauptstadt der größten und wichtigsten Wirtschaftsnation Europas noch immer relativ günstig: 780 Euro ist die Durchschnittsmiete in Berlin, 1843 Euro in London. Wer lieber kaufen will und es sich leisten kann: In London kostet der Quadratmeter durchschnittlich 18.000 Euro, in Paris 10.000 Euro, in München 6000 Euro. Und in Berlin liegen neue Wohnprojekte bei 3500 Euro.
Doch Berlin wäre die erste Metropole, der es gelingt, ein so niedriges Vergleichsniveau zu halten. Der Kaufpreis passt sich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung an, nicht die absoluten Zahlen sind spektakulär, aber die jährlichen Wachstumsraten: Um 9,7 Prozent sind die Preise zuletzt gestiegen, das meldete der „Guardian“ sogar als „breaking news“.
Tatsächlich wirkt manches eher wie ein zunehmend verzweifeltes Rückzugsgefecht – die Idee, den Flughafen Tegel als Partyzone anzubieten, ist eines davon. Dass Räume in der Innenstadt für die Feierkultur besetzt, ja erobert und vielleicht auch wieder geräumt werden, gehört zum Mythos von Berlins Nachtleben, staatlich organisierte Jugendkultur in Randlagen ist das Gegenteil. So kippt das Anarchische der Stadt, das auf viele so anziehend wirkt, ins Konservative – zuweilen sogar ins Restaurative. Die Staatsoper wurde in den Zustand der Fünfzigerjahre zurücksaniert, das Humboldt-Forum dem Schloss nachempfunden. Wo entsteht das aufregende Neue?
"Ihr Berliner regt Euch über die falschen Sachen auf"
Auch die Entscheidung für Chris Dercon in der Nachfolge des legendären Frank Castorf als Intendant der Volksbühne war nur scheinbar ein Schritt nach vorne, und dann auch noch am falschen Ort. Plötzlich erschien die Kultur als starker Faktor einer unerwünschten Veränderung, die sogar die Neugier erstickt. Wo führt das hin? Und was ist daran toll?
Fragen wir Jeremy Cliffe, seit zwei Jahren für den „Economist“ in Berlin. Er sagt: „Ich glaube, weder das Land noch seine Hauptstadt wissen schon so ganz genau, welche Rolle sie in Zukunft in der Welt spielen wollen oder sollen.“ Er verstehe die Beschwerden der Berliner über ihre Stadt und den Senat. „Es stimmt ja, dass hier nicht immer alles so glatt läuft wie in anderen Gegenden Deutschlands. Berlin ist nicht München, aber das hat ja auch seine Vorteile.“
Sein Eindruck ist, dass sich die Berliner über die falschen Sachen aufregen: Klar sei der BER peinlich, die Straße nicht so sauber wie in Potsdam. Aber langfristig sei es viel wichtiger, ob Berlin es schaffe, seine Coolness zu bewahren, auch wenn der ökonomische Druck von außen wächst. Die Stadt erlebe nach der Ausnahmesituation jetzt eine Normalisierung. „Es ist nicht schlimm, wenn Berlin vorankommt, modernisiert wird, weiter wächst. Aber kann die Stadt das erreichen, ohne ihren alternativen Lifestyle zu verlieren? Normal werden, ohne zu normal zu werden. Das sollte das Ziel sein.“ Berlin dürfe nie wie London werden, Opfer seines eigenen Erfolges, für viele nicht mehr bewohnbar.
Das beschreibt ziemlich genau, was etliche befürchten. Zugleich wird gerade die „Normalisierung“, die sie als Bedrohung empfinden, von außen als attraktiv angesehen, Einladung zu einem sicheren Investment. Dabei ist der neue Hype, der diesmal weniger künstlerisch, mehr wirtschaftlich getragen ist, nicht aus dem jetzigen Zustand der Stadt begründet, sondern aus der Erwartung, was aus ihr wird. Die einen sehen das Risiko ihrer Verdrängung und empfinden die Unzulänglichkeiten deshalb umso belastender, die anderen sehen die Chancen – und über die Unzulänglichkeiten eher hinweg.
Die Wahl zwischen Schulen mit den gleichen Problemen
Tatsächlich zeigt ein näherer Blick zum Beispiel auf den Öffentlichen Nahverkehr, dass er so schlecht eigentlich gar nicht ist. Zwar fallen Verbindungen aus, weil Weichen oder Signale nicht funktionieren, es gibt zu wenig Fahrer, der U-Bahn fehlen Züge. Doch länger als fünf Minuten ist der Abstand zwischen zwei S-Bahnen selten, manchmal sind es sogar nur zwei. Auch der Takt der U-Bahn ist ähnlich. Zudem liegen die Bahnhöfe dicht beieinander, beim Umsteigen sind die Wege und die Treppen kurz – kein Vergleich zu den Strecken, die in London zurückgelegt werden müssen. Das Tarifsystem ist vergleichsweise übersichtlich: A oder B, Kurzstrecke oder Langstrecke – fertig. Anderswo ist es komplizierter. Auch die Orientierung ist einfach, alle Linien haben Nummern.
Anders sieht es bei der Bildung aus. Die Kitas sind überfüllt, trotz Rechtsanspruchs gibt es zu wenig Plätze. Und wer sich keine teure Privatschule leisten kann, hat in der Innenstadt oft nur die Auswahl zwischen unterschiedlichen Schulen mit den gleichen Problemen: Hier hat sich die Segregation weitgehend durchgesetzt, Schüleranteile von über 90 Prozent nicht deutschsprachiger Herkunft und aus Familien von Transferleistungsempfängern sind keine Seltenheit. An einem Drittel der staatlichen Schulen stimmt die soziale Mischung nicht, der Lehrermangel ist dramatisch, die Zahl der Quereinsteiger hoch. Anderseits bietet die Stadt gerade für Zuwanderer aus dem angelsächsischen Sprachraum etliche internationale Schulen an – doch die kosten oft richtig viel Geld.
In kaum einem anderen Bereich wird deutlicher, wie sehr die Stadt inzwischen auseinanderfällt, oder: für eine internationale Metropole „normaler“ wird. Es gibt einerseits Schulen, deren Namen sich mit verschimmelten Räumen und baupolizeilich gesperrten Hallen verbindet, mit Mobbing- und Gewaltvorfällen. An gezieltes Lernen ist oft nicht zu denken. Dann gibt es Schulen, an denen sich diejenigen orientieren, die Berlin als „The place to be“ preisen: die staatliche Schule für Ballett und Artistik, die beiden Eliteschulen für Musikförderung, die drei Eliteschulen des Sports, das Französische Gymnasium, die John-F.-Kennedy-Schule, die Nelson-Mandela-Schule mit IB-Abschluss, viele Europaschulen mit insgesamt neun verschiedenen Sprachen. Auch das Ganztagsangebot ist ein „Asset“.
Besonders gute Forschungsbedingungen
Eine Etage höher, an den Hochschulen, zeigt sich dann ganz klar, was Berlin, allen Widrigkeiten im Detail zum Trotz, inzwischen so besonders anziehend macht: „Wenn Sie etwas Wissenschaftliches suchen – in Berlin werden Sie es finden: eine Antwort, einen Partner oder ein Labor“, sagt Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin. In Berlin ballt sich Wissenschaft wie sonst an keinem anderen Ort in Deutschland. Der Senat vermarktet die Stadt denn auch als „Brain City“, mit ihren mehr als 70 außeruniversitären Einrichtungen, zwei „Exzellenzunis“.
Als führend gelten weltweit die Charité, die Berliner Mathematik mit ihrem Matheon oder die Geisteswissenschaften. Auf Interesse stößt im Ausland auch Berlins neues Einstein-Zentrum Digitale Zukunft, für das 55 neue Informatik-Professuren geschaffen werden. Erst in der vergangenen Woche war deswegen ein Vertreter der australischen Regierung bei Thomsen, davor der Wiener Oberbürgermeister und Vertreter norwegischer Forschungsinstitute.
„Gute Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen nicht hier hin, weil sie hier besonders viel verdienen, sondern weil sie hier besonders gute Forschungsbedingungen vorfinden“, sagt Thomsen. „Auf allen Fachebenen gibt es mindestens die zweitbeste Generation eines Geräts.“ Zunehmend werde in interdisziplinären Teams geforscht. Die Bundesregierung lockt jedes Jahr mit einer bestens ausgestatteten Alexander-von-Humboldt-Professur führende Forscher aus dem Ausland nach Deutschland. Seit Jahren streben die meisten nach Berlin, besonders an die FU. Weil Berlin auch außerordentlich viele ausländische Studierende anzieht, gibt es zunehmend englischsprachige Studiengänge.
Elektrisierend, aber anders
Günter Stock, Vorstandsvorsitzender der Einstein-Stiftung, sagt, in Berlin sei „ein Wille vorhanden, an der Weltspitze mitzuspielen. Ich finde das gerade so aufregend.“
Das, was an Berlin als so elektrisierend angesehen wird, hat sich also verschoben. Raus aus den Club-Spielplätzen für junge Erwachsene, hin zu professioneller Arbeit in Wissenschaft und Wirtschaft. Aber viel wird davon abhängen, ob es gelingt, der Stadt beides zu bewahren – und deren Funktionalität zu verbessern. Wenn ja, wird Berlin noch für viel mehr Menschen das sein, was die Stadt für die „New York Times“ jetzt schon ist: ein „role model“.
Mitarbeit: Anja Kühne, Ralf Schönball, Elisabeth Binder, Joachim Huber, Klaus Kurpjuweit, Oliver Voß, Rüdiger Schaper, Amory Burchard, Sascha Karberg, Susanne Vieth-Entus, Till Knipper
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