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Alt und Neu. Das künftige Gebäudeensemble am Kurfüstendamm 12-15 zwischen dem Breitscheidplatz und der Joachimsthaler Straße.
© Simulation: Centrum / Ortner + Ortner Baukunst

Berlin-Charlottenburg: Spatenstich für "Gloria Berlin" gesetzt

Wo am Kurfürstendamm einst großes Kino war, soll neu gebaut werden – für Läden und Büros. Investiert werden mehrere hundert Millionen Euro.

In der westlichen Innenstadt jagt weiterhin ein Bauvorhaben das nächste – so auch am Kurfürstendamm. Während der Umbau des Ku’damm-Ecks in vollem Gange ist und die Umgestaltung des Ku’damm-Karrees gerade anläuft, wurde am Donnerstag der erste Spatenstich für neue Geschäftshäuser auf und neben dem Grundstück des Ex-Kinos Gloria Palast gefeiert. Nur direkt gegenüber bei Karstadt herrscht anscheinend Stillstand. Dort ist der ursprünglich geplante Ausbau zum Shoppingcenter vom Tisch. Andere Ideen sind bisher nicht bekannt.

Beim neuesten Projekt „Gloria Berlin“ der Centrum Gruppe aus Düsseldorf geht es um gleich drei Immobilien und Investitionen in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro. Für eines der geplanten Geschäftshäuser wurde der denkmalgeschützte Gloria Palast am Kurfürstendamm 12 abgetragen. Das Kino hatte bereits 1998 geschlossen, der letzte Mieter war ein Modeladen. Die Denkmalschutzämter genehmigten den Abriss wegen des maroden baulichen Zustands. Nebenan musste das Geschäfts- und Wohnhaus am Ku’damm 13/14 weichen. Es war bekannt als Filiale einer Schuhhandelskette, die in einen Vorbau des Hochhauses „Upper West“ am Breitscheidplatz umgezogen ist.

Geschütztes Gründerzeithaus wird restauriert

Den dritten Teil im „Gloria Berlin“ bildet das prächtige Gründerzeithaus mit der Hausnummer 15. Es wurde durch das Lokal „Mampes Gute Stube“ berühmt, zuletzt gab es darin ein Fastfood-Restaurant. Nun lässt Centrum das Baudenkmal aus dem Jahr 1889 nach Plänen der Architekten Petra und Paul Kahlfeldt sanieren und restaurieren. Gastronomie wird es aber wohl nicht mehr geben. Stattdessen sei „derzeit Textilhandel angedacht“, sagte Peter Knopf, Geschäftsführer der Centrum Projektentwicklung.

Bis zum Frühjahr 2020 soll das ganze Projekt fertig sein. In vier Etagen – vom ersten Untergeschoss bis in den zweiten Stock – ziehen Einzelhändler auf insgesamt rund 11.000 Quadratmeter Fläche. Darüber entstehen Büros. Die zwei Neubauten werden vom Architektenbüro Ortner und Ortner Baukunst gestaltet. Modelle zeigen oberirdisch je fünf Etagen und ein zurückgesetztes Staffelgeschoss darüber, das für Gebäudetechnik gedacht ist.

Zwei Mal waren die Entwürfe dem Berliner Baukollegium unter der Leitung von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher vorgestellt und überarbeitet worden. Das Expertengremium bemängelte unter anderem, dass sich die Neubauten zu stark ähnelten. Darauf reagieren die Architekten mit einer unterschiedlichen Gliederung der zwei unteren Etagen. Das Gebäude an der Stelle des Gloria Palasts soll geringfügig höhere Fenster als der Nachbarbau und eine zweistöckige Verkaufsebene dahinter erhalten. Außerdem wird die Fassade dunkler als nebenan.

Die Handelsflächen sind wohl für Filialisten gedacht

Welche Läden einziehen, wollte Centrum-Manager Knopf noch nicht sagen. Er sprach nur von „hochwertigem Einzelhandel“. Die Centrum-Webseite nennt „Mango, Vodafone und weitere Filialisten“ als Mieter. Der Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) zeigte sich „weitgehend glücklich“ über das Ergebnis der Bauberatungen. Noch lieber wäre ihm allerdings eine Rettung des Gloria Palasts gewesen.

Unten ziehen wahrscheinlich vor allem Modeläden ein. Nicht zum Projekt gehört der Vorbau des Hochhauses "Upper West" (ganz rechts im Bild).
Unten ziehen wahrscheinlich vor allem Modeläden ein. Nicht zum Projekt gehört der Vorbau des Hochhauses "Upper West" (ganz rechts im Bild).
© Simulation: Centrum / Ortner + Ortner Baukunst

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