Potsdam: Filmstudios in Babelsberg haben 2016 viel vor
Nach einem guten Jahr mit Matt Damon & Co. haben die Filmstudios für 2016 viel vor – vielleicht auch eine „Homeland“-Fortsetzung?
Etliche internationale Produktionen, der erfolgreiche Einstieg in den US-Serienmarkt und gute Nachrichten bei der Filmförderung: Für die Hauptstadtregion war 2015 ein erfolgreiches Filmjahr. In der Filmfabrik Potsdam-Babelsberg hat der Betrieb auch über den Jahreswechsel nicht stillgestanden.
Momentan laufen dort die Dreharbeiten für den Zehnteiler „Berlin Station“, die Studio Babelsberg als ausführender Produzent für den US-Sender Paramount Pictures verantwortet – die Agentenserie mit Richard Armitage („Der Hobbit“), Richard Jenkins („Six Feet Under“) und Rhys Ifans („Notting Hill“) soll bereits im Herbst ausgestrahlt werden.
Außerdem begleitet das Traditionsfilmstudio nach Informationen dieser Zeitung Wolfgang Petersen („Air Force One“) bei der Rückkehr von Hollywood ins deutsche Kino: Momentan dreht Petersen „Vier gegen die Bank“ – das Remake einer Krimikomödie, mit der 1976 schon Erfolg hatte. In der Neuauflage stehen Til Schweiger, Bully Herbig, Jan-Josef Liefers und Matthias Schweighöfer vor der Kamera – die Crew wurde bereits bei Dreharbeiten in Potsdam gesichtet. Offiziell bestätigen wollte man eine Beteiligung beim Studio am Montag auf Anfrage indes noch nicht.
Vielleicht Fortsetzung von Homeland
Vorbereitet werden dort außerdem die Dreharbeiten für den Zehnteiler „Babylon Berlin“ von Regisseur Tom Tykwer – ein Krimi im Berlin der 1920er Jahre. Dafür wird derzeit eine neue Außenkulisse, die „Neue Berliner Straße“, gebaut. Zwölf Millionen Euro investiert das Studio Babelsberg in dieses Prestigeprojekt, hieß es zum Baustart im Dezember.
Vielleicht könnte es auch für die US-Erfolgsserie „Homeland“ eine Fortsetzung mit Babelsberg geben. Die fünfte Staffel war 2015 unter anderem an Originalschauplätzen in Berlin und Potsdam sowie in den Babelsberger Ateliers gedreht worden. Zur Frage nach einer möglichen Beteiligung bei der Fortsetzung will sich bei Studio Babelsberg momentan keiner äußern.
Fest steht: Die Serie um Ex-CIA- Agentin Carrie Mathison – gespielt von Claire Danes – wird fortgesetzt, wie der US-Sender Showtime schon mitteilte. Fest steht auch: Berlin als neuer Schauplatz ist nicht nur beim Publikum außerordentlich gut angekommen, auch die Produzenten hatten von den Bedingungen und Drehmotiven in der deutschen Hauptstadt geschwärmt.
Im Dezember war Matt Damon da
Die Weichen für eine leichtere Filmförderung für solche Projekte sind im vergangenen Jahr ebenfalls gestellt worden: Nach den Protesten aus der Filmbranche gegen die Kürzung des Deutschen Filmförderfonds rief das Bundeswirtschaftsministerium ein Zehn-Millionen-Euro-Paket zur Förderung großer internationaler Koproduktionen ins Leben.
Ein anderer Wiederholungstäter hat es schon im Dezember nach Berlin geschafft: Für den fünften Teil der „Bourne“-Agentenfilme drehten Hauptdarsteller Matt Damon und Regisseur Paul Greengrass einige Tage in Berlin – fast genau zwölf Jahre nach „Die Bourne Verschwörung“. Damon und Greengrass bedankten sich im Gästebuch von Studio Babelsberg: „Es ist einfach kein Bourne-Film, wenn wir nicht in Berlin sind“, so Damon. Und Regisseur Greengrass: „Es ist wunderbar, wieder in Berlin zu sein – mit allen unseren Bourne-Freunden von den Babelsberger Studios.“