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Winkewinke. Claire Danes alias Carrie Mathison hat ihren Einsatz in Berlin beendet
© Jens Kalaene/dpa
Update

Letzte Klappe für Homeland: Claire Danes geht, Brad Pitt kommt

Ab nach Hause für "Homeland": Die Dreharbeiten die TV-Serie in Berlin sind beendet. Dafür kommen gleich die nächsten Hollywood-Stars.

Fast 140 Drehtage an mehr als 100 verschiedenen Orten in Berlin, Potsdam, Nauen, Luckau, Falkensee und Schönefeld: Nach sechs Monaten sind die Aufnahmen für die Die TV-Serie "Homeland" in der Region beendet. Am heutigen Freitag fällt für Schauspielerin Claire Danes alias CIA-Agentin Carrie Mathison die letzte Klappe. Einer der letzten Drehs war dieser Tage, wie berichtet, auf der U-Bahnlinie 55 im Regierungsviertel. Als Kulisse für die Ko-Produktion mit dem Filmstudio Babelsberg dienten aber auch der BER, der Hauptbahnhof, das Rotes Rathaus, die Adalbertstraße und das Kaffeehaus Grosz am Kurfürstendamm.

In der fünften Staffel der nicht unumstrittenen Serie ermittelt Carrie Mathison bekanntlich in Berlin. Zum ersten Mal in der Geschichte der US-Produktion wurde übrigens dort gedreht, wo auch die Handlung spielt (wenn man vom Holländischen Viertel in Potsdam absieht, das als Amsterdam herhalten musste). Das Medienboard, das sich um die Förderung der Film- und Medienwirtschaft in Berlin und Brandenburg kümmert, freut sich deshalb über einen enormen Wirtschafts- und Marketingeffekt für die Hauptstadtregion. Mehr als 500 deutsche Mitarbeiter waren im Einsatz, dazu zahlreiche Dienstleistungsfirmen, so dass am Ende rund 1000 Menschen aus Berlin und Brandenburg hinter der Kamera mitgewirkt hätten.

Und nicht zu vergessen die Leute vor der Kamera: Mehr als 5500 Einsätze für Statisten gab es, die für eine Rolle stundenlang Schlange gestanden hatten. Laut Senat wurde "Homeland" mit einer Million Euro unterstützt. Insgesamt kostet der Dreh nach Angaben von Studio-Babelsberg-Chef Christoph Fisser rund 45 Millionen Dollar (41,5 Millionen Euro).

Auch ein ganzes Ensemble an deutschen Schauspielern war am Set. Insgesamt wirkten 74 Darsteller mit: So schlüpfte Sebastian Koch in die Rolle von Carries Boss, Nina Hoss und Martin Wuttke spielten BND-Chefs. Mit dabei waren auch Lea van Acken, Adnan Maral, Gizem Emre, Torben Liebrecht, Atheer Adel und Aylin Tezel. Am engsten auf Tuchfühlung mit Hauptdarstellerin Claire Danes dürfte dabei Alexander Fehling gekommen sein. Er hatte in seiner Rolle eine Affäre mit der schwierigen CIA-Agentin.

14.000 Pancakes und tausende Liter Kaffee

Außer fürs Herz gab es aber auch was für den Magen: Die Crew verzehrte laut Zählung des Medienboards 14.000 Pancakes und trank 5.700 Liter Kaffee. Dazu wurden 16.800 Essensportionen serviert.

Bleibt noch die Frage, wann die deutschen Fernsehzuschauer die Ermittlungen in Berlin und Brandenburg sehen werden: Voraussichtlich im Herbst 2016 laufen die zwölf Teil von "Homeland" auf einem Sender der ProSiebenSat1-Gruppe, wobei die vierte Staffel auf KabelEins landete, nachdem die Einschaltquoten auf Sat1 nicht berauschend waren.

Da haben es Zuschauer in den USA besser: Auf dem Sender Showtime starteten die Berlin-Folgen bereits, parallel zu den letzten Drehs in Deutschland. Wer es hierzulande nicht abwarten kann, kann die Folgen in der Originalfassung via iTunes, Amazon Instant Video, Maxdome, Videoload, Xbox Video und Sony Playstation Network sehen.

Brad Pitt dreht - und Matt Damon kommt wohl auch

Auch da. Brad Pitt dreht für eine Netflix-Serie.
Auch da. Brad Pitt dreht für eine Netflix-Serie.
© dpa

Auch wenn Homeland jetzt nach Hause geht – der nächste Dreh mit US-Prominenz ist schon am Start. Brad Pitt besucht für kurze Zeit die Stadt, um Aufnahmen für seine Serie „War Machine“ zu machen, dem Vernehmen nach unter anderem im Adlon. Das Ganze dreht sich um US-General Stanley McChrystal, der 2009/2010 die ISAF-Truppen in Afghanistan kommandierte. Schlagzeilen machte, wie er und sein Stab über Präsident Barack Obama fluchten und seinen Vize Joe Biden verhöhnten. Aber auch andere Spitzenleute aus der US-Administration bekamen ihr Fett weg, als das öffentlich wurde, trat musste der General zu zurücktreten.

Aus der Geschichte macht Brad Pitt nun eine 60-Millionen-Dollar-Satire für  Netflix. Grundlage dafür ist das Buch des US-Journalisten Michael Hastings, der mit einem Artikel im „Rolling Stone“ den Abgang des Afghanistan-Generals befördert hatte. Bevor Pitt am Freitag an die Arbeit ging, war er am Donnerstag noch Kunst shoppen. Fotos in der Boulvardpresse zeigen ihn, wie er die neue Ed-Ruscha-Ausstellung „Metro Mattresses“ in der Galerie Sprüth Magers in der Oranienburger Straße in Mitte besichtigte. Außerdem soll ein Besuch beim dänischen Künstler Ólafur Elíasson in seinem Atelier auf dem Pfefferberg nahe dem Senefelderplatz auf dem Programm gestanden haben.

Und wer weiß, vielleicht trifft Brad Pitt außer Künstlern noch einen Hollywood-Kollegen in Berlin. Gerüchteweise ist, wie berichtet, Matt Damon im Anflug, um der „Bourne Verschwörung“ ein neues Kapitel hinzuzufügen. Das wäre dann das dritte Mal, dass die Berlin  eine Rolle um den CIA-Auftragskiller, der nach einem traumatischen Erlebnis sein Gedächtnis verloren hat.

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