zum Hauptinhalt
Karl-Heinz Müller (links) und Thomas Bscher im Januar in den damals geplanten Ladenräumen.
© Thilo Rückeis

Berlin-Charlottenburg: „14 oz.“ zieht doch nicht ins Bogota

Nach dem Brand im Ex-Hotel Bogota an der Schlüterstraße beklagt Eigentümer Thomas Bscher große Schäden. Und er bestätigt, dass Bread & Butter-Gründer Karl-Heinz Müller aus wirtschaftlichen Gründen keinen „14 oz.“-Shop mehr plant.

Der Dachstuhlbrand, der am Freitag im früheren Hotel Bogota an der Charlottenburger Schlüterstraße ausgebrochen war, hat laut Hauseigentümer Thomas Bscher zu „schweren Schäden“ durch Löschwasser und -schaum geführt. Trotzdem nehme er an, dass Wolfgang Joops Designerfirma „Wunderkind“ und alle anderen Mieter „im Haus verbleiben und arbeiten können“, sagte Bscher am Sonnabend dem Tagesspiegel.

Ein angekündigter Mieter hat es dagegen gar nicht erst hinein geschafft: Karl-Heinz Müller, Gründer der Modemesse Bread & Butter, wird keinen „14 oz.“-Laden in dem Baudenkmal betreiben.

Überraschender Rückzug

Bei einem Rundgang durch den frisch sanierten Altbau im Januar hatten Bscher und Müller von einer Eröffnung im März gesprochen. Aber die Räume im Erdgeschoss blieben leer. „Bereits längere Zeit“ vor der Präsentation der Nutzungspläne habe er einen Vertrag mit Müller geschlossen, sagt Bscher. Eine Woche nach dem Rundgang habe der Modeunternehmer dann überraschend mitgeteilt, dass er es „bedauerlicherweise nicht schaffen würde, seinen vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen und den Laden zu eröffnen“. Bscher sandte Müller daraufhin eine Aufhebungsvereinbarung.

Vorgängerladen am Ku'damm musste schließen

Gleich um die Ecke hatte Müller 2012 einen großen „14 oz.“-Store im Haus Cumberland am Ku’damm eröffnet, dessen Vorderhaus ebenfalls Bscher gehört. Doch nach der Pleite der Messe Bread & Butter, die später der Onlineversand Zalando übernahm, schloss der Laden im vorigen Jahr. Im ehemaligen „Bogota“ sollte Müller eine neue Chance bekommen.

Absperrbänder vor dem früheren Hotel Bogota am Sonnabend, einen Tag nach dem Dachstuhlbrand.
Absperrbänder vor dem früheren Hotel Bogota am Sonnabend, einen Tag nach dem Dachstuhlbrand.
© Cay Dobberke

Inspektionen am Dach lösten den Brand aus

Den Brand führt Bscher auf „Inspektionsarbeiten durch den Dachdecker“ zurück, der nach früheren Feuchtigkeitsschäden überprüfen sollte, ob das Dach wieder vollständig trocken ist. Dafür geöffnete Stellen müssten „natürlich wieder korrekt geschlossen werden“. Offenbar sei das Feuer beim Verschweißen von Teerpappe auf dem Flachdach im hinteren Gebäudeteil entstanden.

Die verbrannte Fläche sei „an sich nicht groß“, sagt der Immobilienunternehmer. Die meisten Schäden seien durch den „unvermeidlichen“ Einsatz von Löschwasser und Schaum durch die Feuerwehr entstanden. Die Reparaturen dürften etwa zwei Monate lang dauern.

Zur Startseite