Dresdner Bahn: Berlins längste Baustelle soll nach 25 Jahren endlich kommen
"Beginn noch in diesem Jahr": Die Bahn will den Bau des BER-Zubringers 2017 starten. S-Bahnhöfe werden abgerissen, Brücken neu errichtet.
Sie wird die längste Baustelle der Stadt: die Dresdner Bahn. Nach Jahrzehnten der Planung soll noch im Jahr 2017 der Bau der Eisenbahnstrecke im Berliner Süden beginnen. Das kündigte die Deutsche Bahn am Dienstag an. Das Eisenbahn-Bundesamt habe jetzt den gut sechs Kilometer langen Abschnitt vom S-Bahnhof Priesterweg bis zum Schichauweg genehmigt. Dort sollen einmal die Züge mit Tempo 160 zum BER rollen. "2026 ist die Dresdner Bahn fertig", hatte der ehemalige Bahnchef Rüdiger Grube noch vor einem Jahr gesagt beim Ausbau der Strecke in Brandenburg.
"Beginn noch in diesem Jahr"
Das ist in Berlin geplant: Neben den zwei S-Bahngleisen sollen zwei Fernbahngleise entstehen. Bedeutet: Brücken werden neu gebaut, S-Bahnhöfe ebenfalls. Die Bahn plant, "mit ersten Bauarbeiten in diesem Abschnitt noch in diesem Jahr zu beginnen", heißt es in der Erklärung - nachzulesen unter diesem Link.
2017 wird die Säntisstraße gesperrt
Erste Baustelle wird der Bahnübergang an der Säntisstraße sein, also kurz vor dem S-Bahnhof Buckower Chaussee. "Hier wird bis zum kommenden Frühjahr bauzeitlich eine Fußgängerbrücke über die Bahngleise errichtet, denn der Bahnübergang muss während der Bauzeit der neuen Straßenunterführung gesperrt werden." Hier entsteht also eine Brücke; bislang rollt der Verkehr über zwei Rampen zu den Gleisen - dort befinden sich noch Schranken (wie auch am S-Bahnhof Buckower Chaussee).
S-Bahnhof Buckower Chaussee wird abgerissen
Eben jene S-Bahnstation Buckower Chaussee - eine markanter Bahnhof, erbaut erst in den 80ern vom bekannten "U-Bahnhof-Architekten" Rainer G. Rümmler - wird abgerissen und neu gebaut. Auch hier entsteht eine Brücke für den Verkehr ("Die beiden S-Bahnsteige liegen künftig unter der Brücke"). Vier Aufzüge führen von den Bahnsteigen auf die beiden Seiten der neuen Straßenbrücke, heißt es bei den Bahn.
S-Bahngleise werden nach Westen verschoben
Zwischen dem Teltowkanal und Marienfelde werden demnach die Fernbahngleise auf der bisherigen Trasse aufgebaut. Die beiden S-Bahngleise werden dafür nach Westen verschoben. Neu gebaut werden die Brücken über der Attilastraße und dem Teltowkanal sowie über die Großbeerenstraße am S-Bahnhof Marienfelde.
Gebaut wird demnach auch am S-Bahnhof Schichauweg. Die Eisenbahnbrücken über der Straße und über dem Fußgängertunnel werden um neue Brücken für die beiden Fernbahngleise erweitert.
"Vordringlicher Bedarf" - seit 1992
Die Pläne sind alt, sehr alt. Im "Tagesspiegel Checkpoint" erinnert Lorenz Maroldt daran - "Sie erinnern sich an Günther Krause? Der war 1992 Verkehrsminister, als der „Dresdner Bahn“ durch Berlin im Bundesverkehrswegeplan „vordringlicher Bedarf“ attestiert wurde. Seit gestern, also bereits 25 Jahre später, liegen jetzt schon alle Baugenehmigungen für das Stadtgebiet vor."
Nächste Klage zu Lichtenrade im Juni
Die Klagen beim umstrittenen Abschnitt durch Lichtenrade verhandelt das Bundesverwaltungsgericht Mitte Juni. Noch ist nicht klar, ob die Dresdner Bahn in Lichtenrade wie geplant ebenerdig gebaut werden kann.