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Digitale Lernplattformen sind ein zentraler Bestandteil des Homeschoolings in der Coronakrise.
© Marijan Murat/dpa

Krise trifft sozial Benachteiligte und Geflüchtete besonders: Berlins Grüne wollen einen Rettungsschirm für die Bildung

Nicht alle haben Zugang zu digitalem Lernen. Die Grünen wollen mehr Fokus auf sozial benachteiligte Kinder und Geflüchtete. Donnerstag tagt der Schulausschuss.

Aus der Grünen-Fraktion kommt die Forderung nach einem „Rettungsschirm Bildung“ für Geflüchtete und andere Schüler, denen die Voraussetzungen für das digitale Lernen fehlen. „Kinder und Jugendliche drohen zu den großen Verlierern der Corona-Pandemie zu werden“, mahnen die Sprecherinnen für Bildungsfinanzierung und Integration, Stefanie Remlinger und Bettina Jarasch.

Ihre Forderungen sollen im Bildungsausschuss an diesem Donnerstag zur Diskussion gestellt werden. Am Mittwoch waren weitere Schritte der Schulöffnung angekündigt worden.

„Wir haben die Schulschließungen mit getragen, aber die Gefahr, Kinder dauerhaft für Bildung zu verlieren, wächst“, begründen die Abgeordneten ihren Vorstoß. Sie distanzieren sich von der bisherigen „Fokussierung“ auf die Abschlussklassen.

Die Bedürfnisse der Jüngsten und sozial Abgehängten seien genauso wichtig. Daher müssten auch die Willkommensklassen zurück in die Schulen. Auch führende deutsche Bildungsforscher sowie die Berliner SPD-Fraktion hatten sich bereits dafür ausgesprochen, bevorzugt die sozial Benachteiligten zu berücksichtigen.

Digitale Infrastruktur – auch in Flüchtlingsunterkünften

Weiter fordern sie verbindliche Leitlinien des Senats für ein „qualitativ vergleichbares“ digitales Lernangebot. Dabei müsse das pädagogische Personal im Homeoffice ebenso integriert werden wie externe Träger und Anbieter. Zudem müsse es auch in Flüchtlingsunterkünften eine digitale Infrastruktur geben, um mit digitalen Angeboten lernen zu können. Es fehle an W-Lan-Zugängen und Endgeräten – die Finanzierung soll über den Landeshaushalt abgesichert werden.

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Zudem brauchten Kinder in Gemeinschaftsunterkünften externe Räume, in denen sie in kleinen Gruppen in Ruhe lernen könnten: Die dafür benötigten kommunalen Räume sollen mittels Kooperation der Flüchtlingskoordinatoren und der bezirklichen Task Forces gefunden werden.

Um den Rettungsschirm Bildung aufspannen zu können, halten Remlinger und Jarasch eine „gemeinsame Koordinierungsstelle“ von Senat und Bezirken für nötig.

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