Radfahrer protestieren für Klimaschutz: Avus und Stadtautobahn in Berlin am Samstag für Demo gesperrt
Fahrradfahrer protestieren am Samstag für mehr Klimaschutz. Teile der A100 und der A115 sind für Stunden nicht für Autos zugänglich - in beiden Richtungen.
Mehrere Vereine, darunter Changing Cities rufen für den Sonnabend zu Fahrraddemos für die Einhaltung der Pariser Klimaziele auf - und zwar auf Berliner Autobahnen.
Autofahrer müssen sich auf eine Sperrung der Avus (A115) zwischen Kreuz Zehlendorf und Funkturm von 11 bis 13 Uhr einstellen. Außerdem soll die A100, die Stadtautobahn, zwischen Britzer Damm und Tempelhofer Damm von 11 bis 12 Uhr dicht sein.
Vor fünf Jahren, am 12. Dezember 2015, beschlossen die Staaten der Welt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen und so die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern.
An diesen Jahrestag wolle man erinnern. "Mit dem nicht-motorisierten, sicheren und ökologischen Verkehrsmittel der Zukunft radeln wir am 12. Dezember für die Lösung", teilten die Veranstalter mit: "Für ein lebenswertes Berlin, für eine echte Verkehrswende".
Nach Angaben der Polizei werden 350 Teilnehmer erwartet. 100 von ihnen wollen sich um 10 Uhr auf der Glienicker Brücke treffen und über das Kreuz Zehlendorf auf die Avus A115 radeln. Die Autobahn wird erst am Funkturm über die Halenseestraße verlassen.
Polizei sperrt Autobahnen in beide Richtungen - in der Vergangenheit gab es Unfälle
250 Menschen wollen sich um 10.30 Uhr am Hermannplatz in Neukölln treffen. Über die Autobahn-Auffahrt Britzer Damm geht es bis Abfahrt Tempelhofer Damm über die A100, die Stadtautobahn.
Weiter geht es über Stadtstraßen, darunter den Kurfürstendamm. Beide Autobahnen werden von der Polizei gesperrt, auch die Gegenrichtung. Dies habe Sicherheitsgründe, sagte eine Polizeisprecherin - für die Autofahrer.
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In der Vergangenheit sei es zu Auffahrunfällen gekommen, weil Autofahrer unaufmerksam fuhren, weil sie die Radfahrer auf der Gegenrichtung bestaunten.
Am Sonnabend treffen sich beide Demonstrationsäste gegen 12.30 Uhr zu einer Zwischenkundgebung auf der Halenseestraße. Weiter geht es über Stadtstraße zum Heizkraftwerk Reuter West in der Motardstraße in Spandau, dort ist 13.30 Uhr eine Abschlusskundgebung geplant.
Die Demo richtet sich auch gegen die Verlängerung der A100 nach Treptow. Nach Angaben des Senats kosten die drei Kilometer 613 Millionen Euro. 2024 soll der Bau bis zur Elsenstraße fertig sein.
Protest kann nicht verboten werden
Zuletzt hatte eine Demo Mitte November mit fast 1000 Radlern über die A100 geführt. Nach Angaben der Polizei gibt es keine Möglichkeit, eine solche Demo zu verbieten. "Das Versammlungsrecht sei umfassend", hieß es im Präsidium. Jedes Jahr führt beispielsweise auch die Sternfahrt des ADFC auch über die Avus sowie die Stadtautobahn A100 - dies allerdings am Sonntag, wenn weniger Autos unterwegs sind. Im September hatte ein Autofahrer den Senat und den Regierenden Bürgermeister angezeigt, weil er sich an einem Freitagnachmittag durch Radfahrer auf der Avus behindert sah - vergeblich. Die Staatsanwaltschaft nahm keine Ermittlungen auf.