Eröffnung des „Hauses der Zukünfte“ in Berlin: Wissenschaft, Fantasie und Zukunftshoffnungen im Futurium
Alexander Gerst spricht über Captain Future, Anja Karliczek wünscht sich die Einheit von Technik, Mensch und Natur: Das war die Eröffnung des Futuriums.
Die Zukunft in ein bis zwei Worten? Die Menschen in Berlin, die das „Futurium“ für seinen Imagefilm befragt hat, sagen: „Angst, Hoffnung“, „Zuversicht“, „Frieden, Fragen“. Diese Emotionen will das am Donnerstag eröffnete „Haus der Zukünfte“ aufgreifen. Es sei „ein Ort, der die Menschen zum Mitgestalten der Zukunft ermuntern soll“, sagt Stefan Brandt, der Direktor des Futuriums, am Donnerstagnachmittag beim Festakt im Diskussionsforum seines Hauses.
Dabei werde die Vermittlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen breiten Raum einnehmen. „Die Auseinandersetzung mit der Zukunft bedarf aber auch in besonderer Weise der Fantasie“, sagt Brandt. Wissenschaft und Fantasie zusammenzubringen, gelinge am besten interdisziplinär, deshalb würden auch Politik, Wirtschaft, Kultur und Zivilgesellschaft am Futurium zusammenarbeiten. Die Frage, die alle zusammen beantworten sollen: „Wie wollen wir in Zukunft leben?“
Die Botschaft der Politik überbringt Kanzleramtschef Helge Braun (CDU). Weil die Menschheit „so ungeheure Power entwickelt hat, die Dinge in der Welt zu verändern“ – nicht immer zum Besten, lautet der Subtext – müsse man ihr zutrauen, „die Welt in Zukunft einfach positiv zu verändern“. Um darüber nachzudenken, sei das Futurium der richtige Ort. Hier könne eine Idee entwickelt werden, wie man das Ziel des zukünftigen Lebens und Zusammenlebens „durch praktisches Zutun erreichen kann“, sagt Braun.
Gerst will Probleme der Zukunft lösen
Die Zukunftsfantasie des Geophysikers und Astronauten Alexander Gerst war es einst, wie Captain Future zu sein, verrät dieser bei einem Podiumsgespräch. Der Captain habe die Probleme der Zukunft immer schon gelöst gehabt. Als er größer wurde, habe er feststellen müssen, dass es da draußen doch noch eine Menge Probleme gibt, sagt Gerst – und sich daran- gemacht, zumindest ein bisschen zu ihrer Lösung beizutragen.
Meereisphysikerin Stefanie Arndt vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven hat die Zukunftsvision, „dass wir unseren Enkeln und Urenkeln eine Welt präsentieren können, die in der Arktis noch immer einen Eispanzer hat und dass wir vier normale Jahreszeiten in Deutschland haben“. Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) sprüht vor Zukunftsoptimismus, als sie sich wünscht, „dass wir die Einheit von Technik, Mensch und Natur immer weiter vervollkommnen“.
Verändert sich der innere Kompass?
Karliczek stellte am Donnerstag auch das neue „Zukunftsbüro“ des BMBF und den jetzt berufenen „Zukunftskreis“ mit Experten vor, die zuerst den „Wertewandel in der Bevölkerung“ untersuchen sollen. Zu den Fragen, die Karliczek beantwortet wissen will, gehören diese: „Ob und wie sich der innere Kompass der Menschen verändert und was die junge Generation ihren Kindern mitgeben wird“. Erste Ergebnisse sollen Anfang 2020 vorliegen.
Dass die Bürger von ihrem Ministerium solche Ausblicke erwarten, ließ sich Karliczek vorab mit einer Umfrage bestätigen. Fast die Hälfe der 2500 im August durch das Meinungsforschungsinstitut Civey Befragten gebe an, keine konkreten Vorstellungen von der Zukunft zu haben – und braucht demnach Orientierung. So hielten es denn auch 60 Prozent für „sehr wichtig, dass die Bundesregierung Zukunftsszenarien durchspielt und notwendige Vorkehrungen trifft“, teilte das Ministerium mit.
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