"HU-Homezone" am Grimm-Zentrum in Mitte: Senat befürwortet Platzreservierung für HU-Studenten in der Bibliothek
Mehrere Stockwerke im Berliner Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum sind für Studenten der Humboldt-Uni reserviert. Der Senat hält das für "angemessen".
Darf eine Universität bei Platzmangel in der Bibliothek ihre eigenen Studierenden bevorzugen? Ja, sagt die Senatsverwaltung für Kultur und Europa im Falle der Berliner Humboldt-Universität (HU). Das geht aus der Antwort auf eine aktuelle schriftliche Anfrage der Abgeordneten Maren Jasper-Winter (FDP) hervor.
Bereits 2010 hatte die HU einen Teil des Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrums für eigene Studierende reserviert. Die sogenannte „HU-Homezone“ wurde dann 2013 erweitert. Inzwischen dürfen auf den Etagen eins bis sechs zwischen 8 und 19 Uhr keine Externen mehr Platz nehmen.
Tische besetzen wie auf Mallorca
„Der Senat hält diese Regelung für angemessen“, heißt es in der Antwort. Man erwarte allerdings, dass sie weiterhin in Zeiten geringerer Frequentierung gelockert wird. Ein Wachschutz kontrolliert, dass die Regelung eingehalten wird. Jährlich gibt die HU dafür 26.000 Euro aus, heißt es aus der Senatsverwaltung.
Mehr als 40 Prozent der Studierenden, die das 2009 eröffnete Grimm-Zentrum nutzen, sind an anderen Hochschulen eingeschrieben. An Spitzentagen kommen auf 1340 Plätze mehr als 4800 Besucher. Besonders voll ist es an den Wochenenden und kurz vor Semesterbeginn im März und September, sagt Birgit Stumm, Leiterin der Serviceabteilung. Sie weist darauf hin, dass es im Umfeld der Bibliothek noch andere attraktive Standorte gibt: "Sehr an Herz legen können wir den Studierenden die Bibliothek für Fremdsprachliche Philologien in der Dorotheenstraße - fünf min vom Grimm-Zentrum entfernt - und den Campus Nord in der Nähe des Naturkundemuseums."
Eine erneute Ausweitung des reservierten Bereichs sei nicht geplant. Neben der „Homezone“ gilt eine zweite Regel, um mit der hohen Nachfrage umzugehen: Wer die Bibliothek für mehr als eine Stunde verlässt, verliert seinen Platz. Auslöser waren Beschwerden, dass Tische reserviert würden – wie Strandliegen auf Mallorca.