zum Hauptinhalt
Vor der Humboldt-Uni, die gemeinsam mit der Freien Universität und der Technischen Universität angetreten ist.
© Doris Spiekermann-Klaas

Berliner Unis erhalten Exzellenztitel: Hauptstadt kann Spitzenposition in der Wissenschaft weiter ausbauen

HU, FU und TU gewinnen gemeinsam im Exzellenz-Wettbewerb. Sie werden auf Jahre Millionen vom Bund bekommen.

Die drei großen Berliner Universitäten haben im Finale der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern gemeinsam die Exzellenzkrone errungen. Damit kann die Hauptstadt ihre in den vergangenen Jahren erreichte Spitzenposition im deutschen Wissenschaftssystem mit jährlichen Zuschüssen in dreistelliger Millionenhöhe weiter ausbauen.

Die Entscheidung für die „Berlin University Alliance“ von Freier Universität, Humboldt-Universität und Technischer Universität als einem Exzellenzverbund neben bundesweit zehn weiteren herausragenden Standorten fiel am Freitag im Wissenschaftszentrum in Bonn.

Michael Müller vertritt Berlin in Bonn

Den Berliner Universitätsverbund vertrat Michael Müller, Regierender Bürgermeister und Wissenschaftssenator, in Bonn bei der entscheidenden Sitzung von 39 Experten und Expertinnen aus der Wissenschaft, Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) und den 16 Länderministerinnen und -ministern. Sie hatten über 19 Finalistinnen zu entscheiden, die Zahl von maximal elf zu fördernden Unis oder Verbünden war im Voraus festgelegt worden.

Mit dem Dreier-Verbund geht Berlin als größter von elf dauerhaft mit Bundesmitteln geförderten Standorten aus der Exzellenzstrategie hervor, dem milliardenschweren Wettbewerb für die deutschen Universitäten. Ebenfalls siegreich waren die beiden Münchner Universitäten, die LMU und die TUM, die jedoch einzeln angetreten sind, die TU Dresden als einzige Uni in Ostdeutschland, Aachen, Bonn, Hamburg sowie mit Karlsruhe, Heidelberg, Tübingen und Konstanz vier Unis aus Baden-Württemberg. "Der Wettbewerb hat eindrucksvoll gezeigt, auf welchem hohen Niveau sich die deutschen Universitäten im internationalen Vergleich bereits befinden", sagte Martina Brockmeier, die Vorsitzende des Wissenschaftsrats, bei der Präsentation der Ergebnisse in Bonn. Die Entscheidung über die Exzellenzunis über die geförderten Unis sei von Forschern und Ministern "einstimmig" gefallen.

Berlins Regierender Bürgermeister und Wissenschaftssenator Michael Müller (SPD) reagierte enthusiastisch: "Das ist ein Erfolg auf ganzer Linie. Berlin rockt als Team!", hieß es in einer ersten Erklärung. "Wir sind jetzt in der Verantwortung, eine überzeugende Idee auch überzeugend umzusetzen."

Im Vorfeld hatten sich die Berliner Uni-Präsidenten optimistisch über die Chancen in der Exzellenzstrategie gezeigt, ebenso Michael Müller. Berlin war neben Hannover der einzige Uni-Verbund im Rennen, ins Finale hatten es zudem 17 Einzel-Universitäten geschafft. Gefördert werden die nun erwählten Universitäten mit insgesamt 148 Millionen Euro im Jahr. Beantragt hatten sie jeweils die maximal mögliche Summe von 15 Millionen Euro, als Verbund konnte Berlin 28 Millionen beantragen.

Der Senat hat bereits angekündigt, den Berliner Verbund unabhängig vom Erfolg mit sechs Millionen Euro zusätzlich pro Jahr fördern zu wollen.

Die Universitäten werden jetzt dauerhaft gefördert

Grundvoraussetzung für eine Exzellenzuni war, 2018 bereits zwei Exzellenzcluster (große Forschungsvorhaben) gewonnen zu haben; bei Verbünden sind es mindestens drei. Berlin konnte damals sieben Cluster gewinnen, so viele wie kein anderer Standort. Ausschlaggebend waren jetzt im Finale die „Strategieanträge“, in denen die Unis beschreiben, wie sie international konkurrenzfähige Spitzenleistungen in der Forschung erbringen, ihr Profil und ihre Kooperationen stärken wollen. Stark ins Gewicht fallen auch die „Past Merits“ – herausragende Vorleistungen etwa bei Publikationen und beim Einwerben von Drittmitteln. Die endgültige Entscheidung trafen am Freitag 39 Forscherinnen und Forscher sowie die 17 Wissenschaftsministerinnen und -minister von Bund und Ländern.

Die Exzellenzinitiative wurde bereits 2006 gestartet, seitdem wurden dafür 4,6 Milliarden Euro dafür ausgegeben. Bei der Exzellenzstrategie - wie die Fortsetzung jetzt heißt - gibt es aber einen entscheidenden Unterschied. Dieser liegt im Wechsel von der Projekt- zur institutionellen Förderung. Dank einer Grundgesetzänderung von 2015 kann der Bund die siegreichen Unis dauerhaft mitfinanzieren. Die Exzellenzkrone wieder verlieren können Unis nur dann, wenn sie die in sieben Jahren anstehende externe Evaluation durch den Wissenschaftsrat nicht bestehen.

2026 soll auch die nächste Entscheidung über bis zu vier weitere Exzellenzunis fallen. Sie müssen sich demselben aufwändigen Antrags- und Begutachtungsverfahren unterziehen wie die jetzt gekürten Unis.

Zur Startseite