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Mondän. Der erste europäische Rover soll 2021 auf dem Mond stehen.
© PTScientists

Raumfahrt: Berliner Technik auf dem Mond

Die „PTScientists“ wollen an die Rohstoffe des Mondes und kooperieren dafür mit der ArianeGroup.

Die Berliner „PTScientists“ wollen ihre Raumfahrttechnik für europäische Mondmissionen beisteuern. Dafür haben sie am Mittwoch eine Vereinbarung mit der ArianeGroup geschlossen. Es regelt die Zusammenarbeit beider Unternehmen für zukünftige Missionen der europäischen Raumfahrtagentur Esa. Schwerpunkt ist das „ISRU“-Konzept, das die Mond-Rohstoffe erschließen soll.

Die Raumfahrtenthusiasten hatten sich ursprünglich zusammengetan, um mit einer weitgehend privat organisierten Mission einen Roboter auf den Mond zu bringen und den Google Lunar X-Prize zu gewinnen. Zwar versäumten sie den Stichtag, wie auch alle Wettbewerber, doch sie machten weiter. Inzwischen sind die PTScientists ein Unternehmen mit rund 70 Angestellten. Ihre Mission soll nun 2021 starten und im Erfolgsfall die erste Landung eines europäischen Rovers auf dem Mond markieren.

Sauerstoff und Wasserstoff aus dem Mondboden extrahieren

Der Mond bekommt derzeit viel Aufmerksamkeit. Die USA wollen binnen fünf Jahren Astronauten dorthin bringen, China in den nächsten zehn Jahren. Europa ist auf Mitflüge angewiesen und müsste sich etwa durch technische Entwicklungen bei solchen Missionen einen Platz erkaufen. Dies könnten Verfahren sein, um Rohstoffe auf dem Mond zu nutzen und so den teuren Import von der Erde zu vermeiden. Die Esa plant deshalb eine Mission, um genau das zu demonstrieren: Aus dem Mondboden Regolith soll chemisch gebundener Sauerstoff extrahiert werden. Das Wassereis in verschatteten Tälern ist ebenfalls interessant, sowohl in verflüssigter Form als auch für die Gewinnung von Wasserstoff und Sauerstoff. Die Rohstoffe können beispielsweise für die Mondstation genutzt werden oder für lunare Gewächshäuser für Obst und Gemüse. Sauerstoff könnte später auch als Treibstoff dienen, wenn der Mond als Startrampe für Reisen ins weitere Sonnensystem genutzt wird. Der Vorteil: Die Anziehungskraft ist dort nur ein Sechstel so groß wie auf der Erde.

Ob das alles so aufgeht, soll die ISRU-Mission der Esa zeigen, die für 2025 geplant ist. Während die ArianeGroup dafür die Rakete anbieten wird, stellen die PT Scientists eine autonome Mondlandefähre mit einer Nutzlastkapazität von bis zu 300 Kilogramm zur Verfügung. Ausgemacht ist der Start freilich nicht. Zuerst müssen die zuständigen Minister der Esa-Mitgliedsstaaten am Ende des Jahres dem Vorhaben zustimmen. Und das nötige Geld dafür hergeben.

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