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Das Hauptgebäude der Humboldt-Universität zu Berlin.
© imago/imagebroker

Maßnahmen gegen Lehrermangel: Berlin schafft mehr Professuren für das Lehramt

Turbo für die Berliner Lehrkräfteausbildung: FU und HU richten 28 zusätzliche Professuren ein, zusammen mit der TU noch 130 Mittelbau-Stellen. Ziel sind deutlich mehr Absolventen im Lehramt.

Über viele Jahre hatten die Berliner Universitäten die Ausbildung von Lehrkräften vernachlässigt. Das ist ein Grund für den eklatanten Lehrermangel in der Stadt. Mit den neuen, ab diesem Jahr geltenden Hochschulverträgen, die das Land Berlin mit den Universitäten für jeweils vier Jahre als Basis für deren Grundfinanzierung abschließt, soll die Zahl der ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer nun verdoppelt werden – auf jährlich 2000 Nachwuchskräfte für die Schulen. Dafür erhalten die Unis bis 2022 zusätzlich 70 Millionen Euro sowie 16 Millionen Euro für den Bau neuer Seminargebäude.

Konkret wollen die drei Universitäten 28 zusätzliche Professuren in der Ausbildung von Lehrkräften schaffen. Das sehen die Konzepte der Freien Universität (FU), der Humboldt-Universität (HU) und der Technischen Universität (TU) vor, die diese jetzt bei der Senatskanzlei Wissenschaft und Forschung eingereicht haben. Hinzu kommen 130 weitere wissenschaftliche Stellen in der Lehrerbildung.

Sieben Jahre, bis erste zusätzliche Absolventen in die Schulen kommen

Die FU plant mit zwölf Professuren in den höchsten und mittleren Besoldungsstufen W3 und W2 sowie mit vier Juniorprofessuren (W 1). An der HU sollen sieben W2/W3-Stellen und fünf W 1-Stellen entstehen – teils mit Tenure Track. Die TU profitiert vom Programm für insgesamt 130 neue Dauerstellen für wissenschaftliche Mitarbeiter. Auch die Universität der Künste werde sich beteiligen, hier stehe das Konzept allerdings noch aus, heißt es.

Wie schnell kann das Programm die dringend benötigten ausgebildeten Lehrkräfte in die Berliner Schulen bringen? Eine Berufung dauert mindestens rund zwei Jahre, und bis dann erste Absolventen auch nur ins Referendariat kommen, vergehen noch einmal fünf Jahre.

Ausgebaut wird auch schon bei laufendem Betrieb

Doch die Unis haben schon zum kommenden Wintersemester ihre Aufnahmekapazitäten ausgebaut, teilt die Senatskanzlei mit. Mit 3150 Studienplätzen im Lehramt – davon 815 für die Grundschulen und 2335 für ISS, Gymnasien und Berufsschulen – stünden 600 Plätze mehr zur Verfügung als vor einem Jahr. Schon 2016/17 sei die Zahl der Lehramtsstudierenden um 19 Prozent gestiegen.

Die zusätzlichen Studierenden müssen an den Unis auch unterkommen, dafür können die Unis bauen. Die FU erhält für ein pädagogisches Seminargebäude 10,8 Millionen Euro aus dem Siwana-Sondervermögen, die HU kann mit fünf Millionen den Standort Adlershof für Sportstudierende ausbauen.

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