Tennisturnier in Berlin vor Zuschauern: Was Besucher wissen müssen und wie die Veranstalter planen
Beim neuen Tennisturnier vom 12. bis 20. Juni in Berlin ist eine begrenzte Anzahl von Fans zugelassen. Die Organisation wird dadurch anspruchsvoller.
Blauer Himmel, grüner Rasen und dazu ein tolles Ambiente: Die Rahmenbedingungen für das neue Frauen- Tennisturnier in Berlin ab Samstag könnten kaum besser sein. Wenn da bloß die Pandemie nicht wäre. Denn in den Genuss von Weltklassesport bei bestem Wetter mit dem pittoresken Blick auf den Hundekehlesee vom Steffi-Graf-Stadion aus werden nicht allzu viele Menschen kommen können. Immerhin ist seit ein paar Tagen klar, dass zumindest einige hundert Zuschauer pro Tag bei der Premiere des Berliner Turniers dabei sein dürfen.
„Wir sind darüber sehr happy“, sagt Veranstalter Edwin Weindorfer. Allerdings hätte er sich gewünscht, dass die Genehmigung von Zuschauern durch den Berliner Senat etwas früher erfolgt wäre. Anderseits ist Weindorfer bewusst, dass es schwierige Zeiten sind für Großereignisse vor Publikum. „Und anders als im vergangenen Jahr gibt es diesmal zumindest ein Turnier“, sagt er.
Die Organisatoren hatten mit drei Zuschauerkonzepten geplant. Entweder hätte es ein Turnier ganz ohne Fans gegeben oder eines mit 50 Prozent der Ticketkapazitäten. Nun ist es die dritte Variante und damit eine Art Mittelding geworden. Wobei sich die Zahl der Besucher pro Tag im Laufe der Veranstaltung möglicherweise auch noch erhöhen kann. „Wir planen zunächst mit 500 Personen auf dem Gelände pro Tag“, sagt Nadine Raidt, General Managerin in Weindorfers Agentur Emotion Sports.
Mit 500 sind allerdings nicht nur die zahlenden Zuschauer gemeint, sondern alle Menschen auf der Tennisanlage des LTTC Rot-Weiß Berlin. Ein paar mehr könnten es eventuell zum zweiten Wochenende werden: „Wir befinden uns permanent in Gesprächen mit den Ämtern und der Politik“, sagt Raidt. Der Senat will am 18. Juni darüber beraten, ob die bisherigen Besucher-Grenzwerte für Freiluftevents nach oben korrigiert werden. Dann könnten ab dem Viertelfinale vielleicht sogar 1000 Menschen vor Ort erlaubt sein.
Zuschauer brauchen eine negativen Coronatest, einen Impfnachweis oder müssen genesen sein
So oder so ist es logistisch eine „riesige Herausforderung“, wie es Raidt ausdrückt. Zuschauer müssen entweder einen aktuellen negativen Coronatest vorweisen können, vollständig geimpft oder genesen sein. Das alles muss dokumentiert sein und wiederum von Mitarbeitern vor Ort kontrolliert werden.
Wirklich seriös lässt sich nur schwer kalkulieren, ob das Kontingent für die einzelnen Spieltage tatsächlich ausgeschöpft wird. Als das Turnier im vergangenen Jahr abgesagt werden musste, haben sich viele Ticketkäufer ihr Geld zurückerstatten lassen. Andere erwarben einen Gutschein und können den nun einsetzen. Diese Personen wurden von den Turnierverantwortlichen kontaktiert, ob davon aber wirklich alle kommen, ist aktuell nicht mit Sicherheit zu bestimmen. Die Zahl ist allerdings so gering, dass seit Montag auch einige wenige Karten in den Online-Verkauf gingen. „Wir kalkulieren da aber sehr vorsichtig, weil wir die Gutscheininhaber bevorzugt behandeln wollen“, sagt Raidt.
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Klar ist in jedem Falle, dass es keine Tickets an Tageskassen gibt. Tennisinteressierte brauchen sich also gar nicht erst auf den Weg in den Grunewald machen, wenn sie bei der Kartenvergabe online kein Glück hatten.
Sportlich steht das Turnier der 500er-Kategorie ohnehin außer Zweifel, Die Besetzung der Rasengeneralprobe für Wimbledon ist herausragend. Und vielleicht sind 2022 dann ja auch die Tribünen komplett gefüllt. „Darauf hoffen wir“, sagte Edwin Weindorfer. Und mit ihm viele Tennisfans in Berlin.