Mit oder ohne Zuschauer: Berliner Tennisturnier soll in jedem Falle stattfinden
Die Veranstalter des neuen Frauen-Rasenturniers auf der Anlage des LTTC Rot-Weiß Berlin wollen ihre Mitte Juni geplante Premiere unbedingt durchziehen.
Optimismus ist in diesen Tagen eine herausragende Tugend. Für Veranstalter von Sportevents wird sie in Pandemie-Zeiten nur noch von der Planungssicherheit übertroffen. In dieser Hinsicht hatten die Macher des neuen Berliner Tennisturniers im Juni auf der Anlage des LTTC Rot-Weiß am Montag eine gute Nachricht zu verkünden: „Wir haben uns entschieden, das Turnier auf alle Fälle durchziehen“, sagte Edwin Weindorfer, der mit seiner Agentur das Rasenevent am Hundekehlesee veranstaltet, auf einer virtuellen Pressekonferenz.
Eigentlich war die Premiere für das neue Turnier schon für 2020 vorgesehen, damals machte Corona allen Tennisfans einen Strich durch die Rechnung. Nun soll es in diesem Jahr vom 12. bis zum 21. Juni endlich klappen. Und das mit einem Weltklassefeld: „Ich freue mich, dass Angelique Kerber schon zugesagt hat“, sagte Turnierdirektorin Barbara Rittner und fügte hinzu: „Wir rechnen außerdem mit vielen Top-Ten-Spielerinnen.“
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Ob auch Zuschauer im Steffi-Graf-Stadion dabei sein können, ist allerdings derzeit noch fraglich. „Wir würden gern vor vollem Haus spielen, aber davon gehen wir nicht aus“, sagte Weindorfer, der von einer Auslastung der Platzkapazitäten von „irgendwo zwischen 20 bis 50 Prozent“ ausgeht.
Durch ein Einladungsturnier im vergangenen Juli in Berlin und zwei Events in Köln im Herbst 2020 sind die Veranstalter auf alle Eventualitäten vorbereitet: „Es gibt Pläne für alle Formate“, sagte Weindorfer und schloss damit auch eine Option ohne Fans mit ein. Bis zum 1. Mai müsse man Klarheit haben, um das Turnier seriös durchführen zu können.
Finanziell tritt er mit seiner Agentur damit zunächst in Vorleistung, Geld verdienen lasse sich in diesem Jahr mit dem Turnier nicht. Aber Weindorfer rechnet langfristig, das stellte er am Montag noch einmal klar, als er sagte: „Dieses Projekt erfolgreich umzusetzen, bleibt weiterhin die Priorität.“ So viel Optimismus darf es dann also schon sein.