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Nassgemacht. Spandaus Kapitän Marko Stamm peilt den Titel an.
© dpa

Wasserfreunde Spandau: Warum der nächste Meistertitel kein Selbstläufer wird

Die lange Zeit dominierenden Wasserfreunde Spandau 04 haben Respekt vor Konkurrent Hannover und sehen sich in der neuen Saison sogar auf Augenhöhe.

Sie nennen sich zwar Wasserfreunde, aber wenn man Marko Stamm, Kapitän des Serienmeisters Wasserfreunde Spandau 04, auf den Rivalen Waspo 98 Hannover anspricht, sieht das etwas anders aus. Dann sagt der 29-Jährige nämlich: „Im Wasser ist man Feind, an Land ist man Freund.“

Die Spandauer haben seit 1979 so ziemlich alle nationalen Meistertitel abgeräumt. Nur dreimal gab es seitdem einen anderen Deutschen Meister, aber seit einigen Jahren machen ihnen die Hannoveraner nun schon zu schaffen. Viel Geld fließt dort, Spandaus Teammanager Peter Röhle mag deshalb auch keine Einschätzung darüber abgeben, wie sich das Kräfteverhältnis langfristig entwickeln könnte. Für die aktuelle Saison sieht er beide Teams jedoch „auf Augenhöhe“.

Gerade der Wechsel von Tobias Preuß, bei den Spandauern zu einer Stütze im Nationalteam herangereift, nun aber in Diensten von Hannover, hat im Sommer für einige Verstimmungen gesorgt. Auch Röhle zeigt sich nicht wirklich glücklich mit den Umständen und sagt: „Die Beweggründe für seinen Wechsel kennen bis heute weder ich noch unser Präsident.“ Kapitän Stamm sieht das ein wenig entspannter, er kennt Preuß bereits seit Jugendzeiten und geht davon aus, „dass sich Tobias sicherlich nicht leichtgetan hat mit dieser Entscheidung“. Er glaubt: „Im Prinzip ist ihm hier keiner böse.“

Spandau hofft auf die Neuzugänge aus Montenegro und Rumänien

Mit dem französischen Nationalspieler Mehdi Marzouki hat noch ein weiterer wichtiger Bestandteil der letztjährigen Meistermannschaft die Spandauer verlassen. Die Wasserfreunde sind jedoch zuversichtlich, für Ersatz gesorgt zu haben, gerade die Nationalspieler Tiberiu Negrean (Rumänien) und Stefan Pjesivac (Montenegro) gelten als Hoffnungsträger im Team von Trainer Petar Kovacevic.

Der Titel soll es in dieser Saison also wieder sein. „Man wird ja nicht mit Absicht Zweiter“, sagt Stamm; das gilt auch für Pokal und Supercup. Und international wolle man „nicht nur mitspielen“, sondern unter die ersten Acht kommen.

Los geht es erst einmal an diesem Samstag (19 Uhr) in der Liga beim OSC Potsdam. „Das wird kein normales Spiel“, sagt Stamm, denn die Potsdamer sind der Kooperationspartner der Wasserfreunde. Man kennt sich also aus den regelmäßigen Trainingsspielen. Stamm schmunzelt: „Es ist ein bisschen wie ein Spiel gegen die eigene Nachwuchsmannschaft.“

Leonard Brandbeck

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