Fußball-WM 2018 in Russland: Überragende Kroaten gewinnen 3:0 gegen Argentinien
Kroatien schaltet Lionel Messi aus und ist nach dem verdienten Sieg im Achtelfinale. In der Schlussphase fällt Argentinien auseinander.
Eintracht Frankfurts Ante Rebic sowie die Mittelfeldstars Luka Modric und Ivan Rakitic haben die Hoffnungen von Lionel Messi auf dessen ersten WM-Titel so gut wie zerstört und Kroatien vorzeitig ins Achtelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft geschossen. Rebic nutzte am Donnerstag im WM-Stadion von Nischni Nowgorod in der 53. Minute einen verheerenden Fehler von Argentiniens 36 Jahre altem WM-Debütanten Wilfredo Caballero im Tor der Südamerikaner zum 1:0, ehe Modric und Rakitic mit ihren Treffern (80./90.+1) für den 3:0 (0:0)-Endstand sorgten.
Mit nur einem Punkt nach zwei Spielen haben Messi und seine Mitspieler das Weiterkommen nicht mehr in eigener Hand. Zwei Tage nach seinem 31. Geburtstag könnte für Messi am kommenden Dienstag in St. Petersburg womöglich schon das letzte Spiel in der Nationalmannschaft anstehen - beim möglichen ersten Vorrundenaus für Argentinien seit 2002 ist der Rücktritt des fünfmaligen Weltfußballers nicht mehr auszuschließen.
Argentiniens Trainer Jorge Sampaoli hat aus dem enttäuschenden 1:1-Auftakt gegen Island Konsequenzen gezogen und seine Mannschaft personell und taktisch umgestellt. Mit drei neuen Spielern in der Startelf sollte vor allem Messi mehr Unterstützung im Team des Vizeweltmeister bekommen. Der Superstar bildete gemeinsam mit Maximiliano Meza und neben der bisherigen Sturmspitze Sergio Agüero die Dreier-Angriffsreihe der Südamerikaner, die mit sieben Spielern, die mindestens 30 Jahre alt sind, starteten.
Rebic nutzt Caballeros Patzer
Es wurde von der ersten Minute an ein giftiges Spiel mit insgesamt elf Gelben Karten am Ende. Gegen die im ersten Gruppenspiel überzeugenden und siegreichen Kroaten mussten die Argentinier auf der Hut sein. Ivan Perisic hatte schon in der 5. Minute eine gute Chance, doch seinen Linksschuss konnte Torhüter Caballero abwehren. Gegen den Kopfball von Mario Mandzukic (33.) hätte er keine Chance gehabt, doch der Mittelstürmer verzog knapp. Die zahlreichen argentinischen Fans, darunter auch wieder Diego Maradona, konnten erstmal aufatmen.
Die Kroaten zeigten sich gut vorbereitet, störten den Gegner schon früh im Spielaufbau und bestritten die Zweikämpfe rustikal. Das machte es für die Mannschaft von Sampaoli nicht leichter, aber dadurch ließ sich der WM-Zweite von 2014 auch nicht beeindrucken. Maximiliano Meza (13.) und die beiden neu in die Anfangsformation gerückten Marcos Acuna (21.) und Enzo Perez (29.), der aus zwölf Metern das leere Tor nicht traf, hatten gute Möglichkeiten, scheiterten aber jeweils knapp.
Von Messi gab es auch im zweiten Turnierspiel viel zu wenig Impulse. In Marcelo Brozovic hatte der 30-Jährige einen echten Sonderbewacher, auch Frankfurts Ante Rebic ließ sich häufig zurückfallen. In der 53. Minute stand der Frankfurter bei einem kapitalen Fehler von Torhüter Caballero, der einen Rückpass von Gabriel Mercado nicht richtig traf und Rebic so einen schönen Volleytreffer ermöglichte. Pikant: Trainer Sampaoli hatte sich vor der WM für den 36-Jährigen als Nummer eins entschieden, weil er mit dem Fuß besser mitspielen kann.
Messi hatte kurz darauf den Ausgleich auf dem Fuß, vergab aber aus kurzer Distanz. Auch die Kroaten hatten am Ende noch Chancen und kamen durch Modric und Rakitic zu deutlichen Sieg. (dpa)