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Im Pokal glänzte Stürmer Taiwo Awoniyi als Vorlagengeber. Auch in der Liga scheint er die erste Wahl im Sturm zu sein.
© imago images/Fotostand

Der 1. FC Union vor dem Bundesligastart gegen Leverkusen: Trainer Urs Fischer hat die Wahl

Auch in der dritten Bundesligasaison muss Unions Trainer mit einem neuen Kader klarkommen. Für drei Wettbewerbe stehen ihm mehr als 30 Spieler zur Verfügung.

Christian Arbeit hatte bei der Saisoneröffnung des 1. FC Union viel zu verkünden. „Vor uns liegt eine großartige Saison mit richtig vielen Spielen und für richtig viele Spiele braucht man richtig viele Spieler, sagte der Sprecher des Klubs. Danach stellte er einzeln den Kader vor. Einige Spieler wie Max Kruse oder Robert Andrich genossen den kurzen Weg aus dem Spielertunnel Richtung Platzmitte sichtlich. Anderen schien die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums fast schon unangenehm zu sein. Sie schienen die Strecke schnell hinter sich bringen zu wollen. Am Ende standen 33 Spieler auf dem Feld. Mehr als ein Drittel davon ist neu in Köpenick.

Während der gesamten Vorbereitung betonte Urs Fischer: „Ich glaube zwölf neue Spieler zu integrieren bedarf auch einer gewissen Zeit.“ Die Integration ins Team laufe gut, aber an Automatismen auf dem Platz fehle es noch, sagte der Trainer. Dass noch nicht alles funktioniere sei nur logisch. Am Sonntag in der ersten Pokalrunde beim Drittligisten Türkgücü München sah es aber schon ganz gut aus. Zwar gewann Union nur 1:0, anders als Hertha jedoch durchaus souverän.

Wer gesetzt ist und wer noch zittert

Bei Union erwartet man eine lange Saison mit Dreifachbelastung aus Bundesliga, DFB-Pokal und Conference League. Dafür wurde der Kader umgebaut und vergrößert. Gesetzt scheinen aktuell nur wenige Spieler: Torwart Luthe, die beiden Innenverteidiger Knoche und Friedrich, Kapitän Trimmel und Mittelfeldspieler Andrich, über den Fischer sagt: „Ich glaube Robert hat sich in den letzten zwei Jahren stark entwickelt. Dieser Prozess ist aber noch lange nicht abgeschlossen.“

Vorne gesetzt sind Max Kruse und der inzwischen fest verpflichtete Taiwo Awoniyi, für den Union vermutlich tief in die Tasche griff. Der Treffer im Pokal resultierte aus einem Zusammenspiel der zwei Stürmer. Awoniyi eroberte den Ball und Kruse vollstreckte. Neben den Beiden gibt es viele Bewerber für den Posten als dritte oder vierter Offensivkraft: Echte Stürmer wie Kevin Behrens, Spielmacher wie Genki Haraguchi, Spieler wie Marcus Ingvartsen oder Keita Endo, die der letzten Saison schon da waren, oder Neuzugänge wie Andreas Voglsammer, der am Sonntag die Chance bekam.

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Es sei wichtig, dass sich die Neuen schnell ins Spiel einfügen, für Druck sorgen und das Zepter übernehmen, sagte Fischer. So wie Rani Khedira, der sich auf dem freien Platz im zentralen Mittelfeld neben Andrich festspielt. Auf links scheint hingegen ein Altbekannter das Rennen um die Nachfolger von Christopher Lenz zu machen. Niko Gießelmann erhielt im Pokal den Vorzug vor Neuzugang Tymoteusz Puchacz.

Dreier- oder Viererkette?

Der Konkurrenzkampf ist gestiegen, damit aber auch die Qualität im Training, wie Fischer sagt. Ihm ist zuzutrauen, die neuen Puzzleteile zusammenzufügen. Schon nach der ersten Bundesligasaison wurde er im letzten Sommer zur (Weiter-)Entwicklung gezwungen, als Stürmer Sebastian Andersson den Verein verließ und der 1.FC Union ihn mit Max Kruse ersetzte. Damit veränderte sich das Spiel der Unioner massiv. Zuvor spielten sie noch deutlich simpler, Andersson wurde mit langen Bällen gesucht und führte die meisten Zweikämpfe aller Bundesligaspieler. Mit Kruse veränderte sich das gesamte Spiel. Union hatte häufiger den Ball und wusste das per Kurzpassspiel auszunutzen. So gelang der Sprung ins internationale Geschäft.

Bleibt bis zum Bundesligastart am Samstag (15.30 Uhr) gegen Leverkusen noch die Frage nach der Formation. Setzt Fischer wie in München auf eine Dreier-/Fünferkette, dann dürfte mit Innenverteidiger Timo Baumgartl ein weiterer Neuzugang in der Startelf stehen. Entscheidet er sich aber wie einen Tag später beim letzten Test gegen den VfV Hildesheim, den die Unioner 4:0 (0:0) gewannen, für eine Viererkette, dann bekommt ein Offensivspieler die Chance.

Luca Füllgraf

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