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Genki Haraguchi ist einer von elf Neuzugängen bei Union. Im Testspiel gegen Viktoria 89 (rechts Moritz Seiffert) war ihm die fehlende Bindung zu seinen Kollegen noch deutlich anzumerken.
© imago images/Contrast

Elf Neuzugänge beim 1. FC Union: Die Integration läuft, die Automatismen fehlen noch

Im ersten Testspiel zeigen Unions Neue gute Ansätze, Urs Fischer ist zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Vorbereitung. Am Samstag geht es gegen Dresden.

Eine Unterscheidung war Urs Fischer wichtig, als er nach dem 5:2-Erfolg im ersten Testspiel der Saisonvorbereitung gegen Viktoria 89 auf der Tartanbahn des Jahn-Sportparks stand. „Wenn es um die Integration geht, haben wir keine Probleme, aber Automatismen auf dem Feld sind noch mal was ganz anderes“, sagte der Trainer des 1. FC Union.

Gegen den Drittliga-Aufsteiger hatte der Schweizer Trainer am Mittwochnachmittag erstmals alle elf Zugänge eingesetzt und bei einer derartigen Masse an neuen Spielern ist es nur verständlich, dass die Abstimmung noch ausbaufähig ist. „Die Gegentore waren Geschenke, das waren zu einfache Ballverluste in der Vorwärtsbewegung. In der Spielfortsetzung hat uns die Präzision gefehlt, aber ansonsten haben wir es gut gemacht. Ich bin sehr zufrieden“, sagte Fischer trotzdem.

In sportlicher Sicht wartet also noch einige Arbeit auf Union, bevor es am 8. August mit dem Pokalspiel gegen Türkgücü München ernst wird. Menschlich sieht Fischer das Team aber schon sehr weit. „Ich habe schon das eine oder andere Gespräch geführt mit den neuen Jungs, die fühlen sich alle wohl“, sagt der Trainer. Das bestätigten auch schon einige der Neu-Unioner. „Die ersten Tage hier waren sehr schön. Ich habe ein gutes Gefühl“, sagte etwa Rick van Drongelen in einer Medienrunde.

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Anders als der niederländische Abwehrspieler, der seit Beginn der Vorbereitung dabei ist, ist einigen Nachzüglern die fehlende Bindung noch deutlicher anzumerken. Der ehemalige Hertha-Profi Genki Haraguchi und Außenverteidiger Tymoteusz Puchacz haben erst ein paar Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolviert und das merkte man gegen Viktoria. Deutlich besser sah es da bereits bei Pawel Wszolek sowie den Stürmern Kevin Behrens und Andreas Voglsammer aus.

Dass sie nicht nur menschlich, sondern auch spielerisch schnell integriert werden, ist umso wichtiger, weil momentan mit Max Kruse und Cedric Teuchert (beide Olympia), Sheraldo Becker (Gold Cup mit Surinam) sowie Anthony Ujah (Aufbautraining nach langer Knieverletzung) einige Offensivkräfte fehlen.

Fischer prophezeit "ein schwieriges Jahr"

In den kommenden Tagen wird Fischer den Schwerpunkt nach und nach mehr auf die spielerischen Komponenten legen. Die Spieler hätten sich in den Ferien sehr gut fit gehalten, daher müsse man nun im Training „wenn es um das Laufen, um das Physische geht, nicht so viel aufwenden“. Mehr Zeit, um an den gerade für eine Mannschaft wie Union entscheidenden Automatismen und Laufwegen zu arbeiten.

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An der Abstimmung soll auch beim nächsten Testspiel am Samstag (14.05 Uhr) gegen Dynamo Dresden gearbeitet werden. Gespielt wird gegen den Zweitliga-Aufsteiger vor bis zu 5000 Zuschauern, so viele Fans durften zuletzt im vergangenen Herbst ins Stadion An der Alten Försterei. Nach dem Testspiel hat die Mannschaft frei, bevor es am Montag für zehn Tage ins Trainingslager nach Oberlängenfeld in Österreich geht.

Mit Blick auf die Dreifachbelastung aus Liga, Pokal und Conference League prophezeit Fischer „ein schwieriges Jahr“ – wobei alles andere auch nicht zu ihm passen würde. „Nach einer solch tollen Spielzeit musst du wirklich wach und auf dem Boden bleiben“, mahnt der Trainer. Besonders die ersten Wochen mit dem Bundesliga-Start und den zwei internationalen Play-off-Spielen seien eine große Herausforderung. „Das ist etwas Neues, da kommen Reisen auf uns zu, die nicht so einfach sind, aber damit müssen wir umzugehen lernen“, sagte Fischer.

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