Votum der Landesverbände: Reinhard Grindel soll neuer DFB-Präsident werden
Die Landesverbände haben sich auf Reinhard Grindel als Kandidat für das Präsidentenamt im DFB geeinigt - doch der ist nicht unumstritten.
Reinhard Grindel soll neuer Präsident des Deutschen Fußball-Bundes werden. Darauf verständigten sich am Dienstag in Hannover die Landesverbände des deutschen Fußballs. Der CDU-Bundestagsabgeordneter aus Niedersachsen würde damit Nachfolger des kürzlich zurückgetretenen Wolfgang Niersbach. Die Landesverbände haben im Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes die klare Mehrheit.
Für Grindel hatten sich schon vor der Sitzung am Dienstag einige Landesverbände ausgesprochen. Der Präsident von Niedersachsens Fußballverband Karl Rothmund, zugleich Vizepräsident des DFB, hatte schon vor einigen Tagen verkündet, dass Grindel alleiniger Kandidat für den DFB-Chefposten sei. Auch Rainer Koch galt bislang immer als präsidiabel. Er ist Präsident des Bayerischen und des Süddeutschen Fußballverbands und hat damit auch eine große Hausmacht hinter sich. Derzeit bildet er mit Reinhard Rauball, dem Präsidenten der Deutschen Fußball-Liga, die Interimsdoppelspitze des DFB. Koch ist Richter, sein Ehrgeiz wird als nicht ganz so ausgeprägt beschrieben wie der Grindels. Am Dienstag war von ihm zu hören, dass er die Kandidatur Grindels unterstütze.
An Grindels Doppelrolle als Bundestagsabgeordneter und Schatzmeister des DFB hatte sich zuletzt Kritik entzündet. Es war ein Schreiben des DFB aufgetaucht, unterzeichnet vom damaligen Präsidenten Niersbach und Generalsekretär Helmut Sandrock, in dem es heißt: „Zwischen den Unterzeichnern und Reinhard Grindel ist zudem vereinbart, dass er künftig parteipolitisch umstrittene Themenfelder nicht in den Mittelpunkt seiner politischen Arbeit stellen wird.“ Das lässt sich so deuten, als wollte der DFB das freie Mandat eines Bundestagsabgeordneten beschneiden. Grindel selbst verteidigte sich und erklärte, der Vorwurf des Lobbyismus gehe "ins Leere". Der "Kicker" kritisierte zudem in einem Kommentar, dass sich Grindel bei der Abstimmung über ein Gesetz gegen Korruption und Stimmenkauf enthalten hatte.
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