BR Volleys nach erstem Halbfinalspiel gegen Düren: Müde auf hohem Niveau
Nach Platz drei beim Finalturnier in der Champions League gewinnen die BR Volleys im ersten Halbfinalspiel um die Deutsche Volleyball-Meisterschaft trotz Müdigkeit souverän gegen Düren, weil auch die Reservisten starke Leistungen zeigten.
Am Samstag trennen sich die Wege in Nordrhein-Westfalen. Während die Mannschaft der BR Volleys schon nach Düren fährt, sieht sich ihr Geschäftsführer Kaweh Niroomand das Fußballspiel Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München an. Am Sonntag ist BVB-Mitglied Niroomand aber in der Arena Kreis Düren beim zweiten Halbfinalspiel um die Deutsche Volleyball-Meisterschaft. Nach Platz drei beim Final Four am letzten Wochenende geht es national mit hoher Schlagzahl weiter für die Volleys.
„Ich muss der Mannschaft ein großes Lob aussprechen“, sagt Niroomand über den 3:1-Sieg im ersten Halbfinale am vergangenen Donnerstag. Es sei klar gewesen, dass nach dem Finalturnier der Champions League samt acht Wochen Vorbereitung die Spieler danach emotional und physisch abfallen. „Düren hat gut gespielt im zweiten Satz, aber wir haben es irgendwie über die Bühne gebracht“, sagt der Volleys-Manager. Über die Bühne gebracht, das heißt in der Bundesliga, selbst auf Halbfinal-Niveau, dass die Berliner – bis auf den ersten Satzverlust in diesen Play-offs – relativ ungefährdet gewannen. „Dank einer Aufschlagserie von Robert Kromm haben wir den Kopf aus der Schlinge gezogen“, sagt Niroomand, aber wohl auch weil der Gegner weniger fordernd war als Europas Topklubs „haben wir das Niveau vom vergangenen Wochenende nicht halten können, wir müssen hoffen, dass wir uns bis zu einem ersten Finalspiel wieder dieser Form annähern“.
Sinnbildlich für die hohe Belastung war Scott Touzinsky. Der Kapitän musste mit einer Zerrung vom Feld. Es entscheidet sich erst am Sonntag, ob er spielen kann oder lieber pausiert. Wie beim Final Four zeigten die Reservisten Francesco de Marchi und Felix Fischer starke Leistungen, als sie ins Spiel kamen. „Wir haben die meisten Spiele aller Vereine gemacht, so eine Belastung lässt sich nur in der Breite auffangen“, sagt Niroomand.
Ob die Mannschaft in dieser Besetzung auch in der kommenden Saison aufläuft, ist offen. Zehn von 13 Spielverträgen laufen aus, ebenso wie bei Trainer Mark Lebedew. „Wir führen keine Vertragsgespräche vor Saisonende“, betont Niroomand erneut. Die ganze Konzentration gilt dem vierten Meistertitel in Serie. „Die Mannschaft ist heiß, wir haben zwar eine Bronzemedaille gewonnen, aber noch keinen Titel diese Saison“, sagt Niroomand. Gewinnen die Volleys am Sonntag in Düren und auch das Heimspiel am kommenden Donnerstag, stünden sie im Finale. Ein viertes oder gar fünftes Spiel in der „Best of Five“-Serie scheint bei aller Müdigkeit doch eher unwahrscheinlich.