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Gerd Müller im Jahr 2010
© dpa/Peter Kneffel
Update

Trauer um „Bomber der Nation“: Gerd Müller im Alter von 75 Jahren gestorben

Fußball-Legende Gerd Müller ist tot. Der frühere Torjäger des FC Bayern und der Nationalelf starb am frühen Sonntagmorgen im Alter von 75 Jahren.

Der deutsche Fußball trauert um Gerd Müller. Der als „Bomber der Nation“ gepriesene ehemalige Weltklasse-Torjäger ist tot. Wie der FC Bayern München als sein langjähriger Verein mitteilte, ist Müller am frühen Sonntagmorgen im Alter von 75 Jahren gestorben.

Bayern Münchens Präsident Herbert Hainer schrieb: „Heute ist ein trauriger, schwarzer Tag für den FC Bayern und all seine Fans. Gerd Müller war der größte Stürmer, den es je gegeben hat – und ein feiner Mensch, eine Persönlichkeit des Weltfußballs. Wir sind in tiefer Trauer vereint mit seiner Frau Uschi sowie seiner Familie. Der FC Bayern wäre ohne Gerd Müller heute nicht der Klub, wie wir ihn alle lieben. Sein Name und die Erinnerung an ihn wird auf ewig weiterleben.“

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„Die Nachricht von Gerd Müllers Tod macht uns alle tief betroffen. Er ist eine der größten Legenden in der Geschichte des FC Bayern, seine Leistungen sind bis heute unerreicht und werden auf ewig Teil der großen Geschichte des FC Bayern und des gesamten deutschen Fußballs sein“, erklärte der Münchner Vorstandschef Oliver Kahn. „Gerd Müller steht als Spieler und als Mensch wie kaum ein anderer für den FC Bayern und seine Entwicklung zu einem der größten Vereine weltweit. Gerd wird für immer in unseren Herzen sein.“

Am 20. September 1983 beendete Gerd Müller seine sportliche Karriere.
Am 20. September 1983 beendete Gerd Müller seine sportliche Karriere.
© dpa

Müller war im Sommer 1964 zum FC Bayern gekommen und prägte eine Ära. Mit der Nationalmannschaft wurde er 1972 Europameister und 1974 Weltmeister, wobei er das Siegtor im Finale in München gegen die Niederlande erzielte. Nach seiner Karriere blieb er dem Verein lange als Trainer im Nachwuchs erhalten.

Müller litt an Alzheimer und lebte seit Jahren im Pflegeheim, wo er professionell betreut wurde. Bei der heimtückischen Erkrankung geht das Gedächtnis verloren. Das Wesen des Betroffenen verändert sich.

Der FC Bayern hatte die schwere Erkrankung wenige Wochen vor Müllers 70. Geburtstag publik gemacht. Das Schicksal Müllers berührte über die Fußballszene hinaus viele Menschen in Deutschland.

Zum 75. Geburtstag sprach Uschi Müller über den Gesundheitszustand ihres Mannes. „Er ist immer ein Kämpfer gewesen, war immer tapfer, sein ganzes Leben lang. Das ist er auch jetzt. Der Gerd schläft seinem Ende entgegen“, schilderte sie in der „Bild“-Zeitung.

Sein vielleicht wichtigstes Tor: Gerd Müller schießt den 2:1-Siegtreffer im WM-Finale 1974.
Sein vielleicht wichtigstes Tor: Gerd Müller schießt den 2:1-Siegtreffer im WM-Finale 1974.
© Werner Baum/dpa

Fußball-Idol Uwe Seeler, in der Nationalmannschaft lange Sturmkollege Müllers, sprach von Traurigkeit, als er von Müllers Erkrankung erfuhr. Uli Hoeneß nannte das Los des alten Kameraden furchtbar. Für den Vereinspatron des FC Bayern war „der Gerd“ stets mehr als ein großartiger Fußballer. Er vor für ihn vor allem „ein feiner Mensch“.

Hoeneß, der in den großen Bayern-Zeiten in den 1970er Jahren an der Seite Müllers stürmte, zählte zu denen, die auch in der größten Lebenskrise des sportlich so erfolgreichen Profis da waren und entschlossen halfen. Denn das Leben abseits des Rasens beherrschte Müller nicht derart wie den Ball und die Vorstopper im Strafraum.

7. Juli 1974 München: Gerd Müller bejubelt mit Bundestrainer Helmut Schön (l.) den WM-Sieg.
7. Juli 1974 München: Gerd Müller bejubelt mit Bundestrainer Helmut Schön (l.) den WM-Sieg.
© Karl Schnörrer/dpa

Der Sieg über seine Alkoholkrankheit Anfang der 1990er Jahre war der vermutlich wichtigste im Leben des gelernten Webers aus Nördlingen. „Nach vier Wochen bin ich aus der Kur gekommen. Es in so kurzer Zeit zu schaffen, das war schon eine Leistung“, erzählte Müller bei einem Treffen im Herbst 2007 in München mit Stolz. Damals wirkte er als Co-Trainer der Bayern-Amateure an der Seite von Hermann Gerland.

Müller hatte 1971/72 in einer Bundesligasaison schier unglaubliche 40 Tore erzielt. Der Strafraumstürmer Müller erledigte seinen Job in den Stadien auf unnachahmliche Weise: Er traf blitzschnell aus der Drehung, im Fallen und im Sitzen, mit links oder rechts und mit dem Kopf. Ganz egal. Der Sechzehner war sein Reich. Erst in der vergangenen Saison gelang Robert Lewandowski vom FC Bayern mit 41 Treffern eine neue Bestmarke. Müllers Bilanz von 365 Treffern in 427 Bundesligaspielen ist bis heute unübertroffen. (dpa)

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