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Maximale Streuung. Julia Görges verlor im Achtelfinale erst den Faden und dann das Match gegen Sloane Stephens.
© dpa

Deutsche Tennisprofis bei den US Open: Ein Potpourri an verschenkten Möglichkeiten

Kein deutscher Tennisspieler ist bei den US Open im Einzel noch dabei. Das ist enttäuschend, weil mehr drin war - gerade für die Spieler aus der zweiten Reihe.

Philipp Kohlschreiber sprach nur für sich. Doch sein Fazit nach dem Achtelfinal-Aus bei den US Open gegen Roger Federer steht stellvertretend für alle deutschen Tennisprofis, die in New York in den Einzelwettbewerben am Start waren: „Es hat die Gelassenheit gefehlt. Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass ich frei aufspiele.“ 17 Deutsche hatten das letzte Grand-Slam-Turnier am Montag vor einer Woche in Angriff genommen, keiner hat es bis ins Viertelfinale geschafft.

Das ist einerseits enttäuschend, andererseits hätte es nach den frühen Abgängen von Angelique Kerber und Alexander Zverev sogar noch trister kommen können. Und dennoch waren die US Open aus deutscher Sicht ein Potpourri an verschenkten Möglichkeiten. Bei den Frauen hatte Julia Görges die große Chance, bei einem Grand-Slam-Turnier endlich einmal das Viertelfinale zu erreichen. Doch als ihr dafür gegen die Amerikanerin Sloane Stephens nur noch ein Satzgewinn fehlte, schlug sie die Bälle plötzlich überall hin, nur nicht mehr ins Feld.

Mischa Zverev wiederum zeigte erst ein beeindruckendes Match gegen John Isner, nur um eine Runde später gegen Sam Querrey komplett einzubrechen. Damit war schließlich nur noch Kohlschreiber übrig, der das Pech hatte, in die deutlich schwerere Hälfte das Tableaus gelost worden zu sein. Gegen Federer zu verlieren ist ganz sicher keine Schande, für Überraschungen waren die deutschen Profis aber letztlich in New York nicht zuständig. Höchstens für negative – und das ist es, was von den Grand-Slam-Turnieren 2017 aus deutscher Sicht in Erinnerung bleiben wird.

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