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Man kann über den direkten Vorgänger von Michael Preetz denken wie man will, aber nach peinlichen Niederlagen stellte sich Dieter Hoeneß (rechts) immer.
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Debakel von Hertha BSC gegen Köln: Dieter Hoeneß würde jetzt zur Hochform auflaufen

Hertha eiert durch die Spielzeit, der Klub schwimmt, der Anhang pfeift. Der Vorgänger von Michael Preetz hätte sich das nicht wortlos angeschaut.

0:5 gegen Köln. Im eigenen Haus. Schlimmer geht es eigentlich gar nicht mehr. Nach dem 1:3 zuletzt im Olympiastadion gegen den anderen Abstiegskandidaten Mainz hat Jürgen Klinsmann Reißaus genommen. Via Facebook.

Alexander Nouri, Klinsmanns Nachrücker, will sich nicht verdrücken. Nein, die desolate Leistung seiner Mannschaft habe er nicht persönlich genommen. Wie übrigens auch den Sieg vorigen Samstag in Paderborn nicht, wie er sagte. Aber natürlich ist der 40-Jährige an exponierter Stelle verantwortlich für das Auftreten seiner Anvertrauten. Wenngleich für ihn nach dem irren Klinsmann-Abgang leicht mildernde Umstände gelten dürfen.

Doch es gibt auch einen in noch verantwortlicherer Position, der sich nach der Offenbarung gegen Köln wortlos verdrückte - Manager Michael Preetz.

Nach dem chaotischen Abgang Klinsmanns ist Haltung gefragt

In dieser Angelegenheit hat der 51-Jährige eine gewisse Übung. Es ist nicht gerade seine Spezialdisziplin, sich nach Heimniederlagen den Fragen und der Kritik zu stellen. Doch selten war es so unangebracht wie nach dem fast schon historischen 0:5-Debakel.

Schade, könnte man meinen, wenn man es positiv wenden will. Vermutlich ist es aber mehr als das. Hat nicht gerade er als Geschäftsführer Sport und Kommunikation die Pflicht dazu? Wenn es mal nicht läuft, wenn der ambitionierte Klub einfach keinen Boden unter die Füße bekommen will und durch die Tabelle fliegt?

Gerade nach dem chaotischen Abgang Klinsmanns ist Haltung gefragt, und Führung und ja, auch Standfestigkeit. Die Mannschaft eiert durch die Spielzeit, der Klub schwimmt, der Anhang pfeift.

Wer ist jetzt da, wo so Vieles wankt?

Dieter Hoeneß würde jetzt zur Hochform auflaufen

Man kann über den direkten Vorgänger von Michael Preetz denken wie man will, über dessen Neigung zur One-Man-Show, über dessen Omnipräsenz und bisweilen überkandidelte Spieler-Transfers. In einem war Dieter Hoeneß unübertroffen. Wann immer Hertha schwere oder peinliche Niederlagen einstecken musste, die das Große und Ganze in Frage stellten, lief er zur Hochform auf. Er stellte sich den Fragen, er stellte sich der Kritik. Und nicht selten knöpfte er sich hernach die Spieler vor.

Um nicht falsch verstanden zu werden, auf dem Platz stehen die Spieler. Und die haben am Samstag eine bedenklich desolate Leistung abgeliefert. Und doch reichen die Fragen weiter. 

Als Teamplayer, wie Michael Preetz sich selbst bezeichnet, wollte und hat er in den zurückliegenden elf Jahren Vieles bewusst anders gemacht. Einiges zurecht und einiges auch mit Erfolg. Anderes aber geht ihm ab, und manchmal hat man das Gefühl, dass genau so auch die Mannschaft auftritt.

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