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Die Berliner wirken zunehmend ratlos.
© Timm Schamberger/dpa

Abstiegskampf in der Zweiten Liga: Der 1. FC Union und das Prinzip Hoffnung

Der akut abstiegsbedrohte 1. FC Union und Trainer André Hofschneider stehen unter großem Druck. In der Rückrundentabelle sind die Berliner klar Letzter.

André Hofschneider musste in dieser Woche mehr reden, als ihm lieb war. Der Trainer des 1. FC Union Berlin fühlt sich auf dem Fußballplatz sichtlich wohler als in Konferenzen und vor dem Mikrofon. Die brisante sportliche Lage bei den Berlinern – Union ist seit vier Spielen sieglos und liegt sechs Spieltage vor Schluss nur noch zwei Punkte vor dem Abstiegsrelegationsplatz – ließ Hofschneider aber keine andere Wahl.

Am eigentlich freien Montag musste er mit Kapitän Felix Kroos und Sportchef Lutz Munack zu Präsident Dirk Zingler – zwei Stunden mit klaren Worten. Es gibt sicher angenehmere Unternehmungen am Ostermontag. Und so hatte Hofschneider am Donnerstag wenig Lust, über die Inhalte des Gesprächs und die Sicherheit seines Arbeitsverhältnisses zu sprechen. „Mich interessiert nur das Spiel am Samstag gegen Duisburg, alles andere ist für mich weit weg“, sagte Hofschneider und blieb der Kommunikationsstrategie der Berliner in den schwierigen letzten Wochen und Monaten damit treu. Tabelle, wackelnder Trainer, Druck? Beschäftigt uns alles nicht, wir gucken nur auf das nächste Spiel.

Um den Ernst der Lage für Trainer und Verein zu begreifen, braucht es aber keine großen Worte. Mit nur zehn Punkten in zwölf Spielen weist Hofschneider die Bilanz eines Absteigers auf, in der Rückrundentabelle ist Union mittlerweile Letzter. Auch wenn die Zweite Liga so eng wie nie zuvor ist und sich die Situation von Woche zu Woche deutlich ändern kann, spricht der Trend gegen die Berliner. Die Angst vor der Dritten Liga, dem lange undenkbaren Worst Case, ist spürbar rund um die Alte Försterei. „Klar sind die Fans besorgt und gehen mit der Situation kritisch um“, sagte Hofschneider zu seinem Besuch beim Fantreffen am Dienstag. „Das ist normal und das machen wir auch.“

Ob die Verantwortlichen kritisch genug sind, ist jedoch die große Frage. Oft klingt es eher, als sei es einer Mischung aus Pech und unglücklichen Umständen geschuldet, dass Union mitten im Abstiegskampf steht. Immer wieder weisen Hofschneider und die Profis darauf hin, dass die Mannschaft nicht schlecht spiele und sich viele Chancen erarbeite. „Die Art und Weise, wie wir gegen Regensburg und Fürth agiert und nicht nur reagiert haben, gibt uns großen Anlass zur Hoffnung, dass es endlich mal in die richtige Richtung kippt“, sagte Hofschneider. Ansonsten könnte es eng werden für den Trainer.

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