Turnier des OSC Potsdam: Vorspiel einer „zerstückelten Saison“
Beim heimischen Ehrl-Cup belegen die Wasserballer des OSC Potsdam den zweiten Platz - ein Sieg klang besonders beachtlich. Nun folgt der Start in die neue Bundesligasaison, die sich aber einer großen Mission unterordnet.
Potsdam - Auf den ersten Blick schien es wie eine Sensation. Beim Ehrl-Cup in eigener Halle bezwangen die Wasserballer des OSC Potsdam am Wochenende den Deutschen Pokalsieger und Vizemeister Waspo Hannover mit 15:12. Allerdings, so verriet es der zweite Blick, war der leistungsmäßig eigentlich weit vorausschwimmende Spitzenclub aus Niedersachsen ohne etliche Top-Stars angereist. „Trotzdem ist das ein beachtlicher Auftritt von uns gewesen“, urteilte Potsdams sportliche Leiter André Laube. Die Orcas sicherten sich durch weitere Siege gegen Deutschlands U19-Nationalteam (17:7) und Erstligakonkurrent SG Neukölln (17:12) Platz zwei in der Gesamtwertung.
Turniersieger wurde der nationale Champion Wasserfreunde Spandau, dem die Potsdamer 7:22 unterlagen. „Da hatten wir gehofft, dass der Abstand kleiner wäre“, sagte Laube. Dieses Ziel nimmt sich der Bundesliga-Dritte des Vorjahres am Samstag erneut vor, wenn die Mannschaft von Trainer Alexander Tchigir bei den Spandauern gastiert – zum Start in eine „zerstückelte Saison“, wie es André Laube nennt.
Weil die deutsche Männer-Auswahltruppe nach zuvor zwei verpassten Olympiateilnahmen nun 2020 in Tokio wieder unter den olympischen Ringen spielen möchte, wird hierzulande alles dem Qualifikationsweg untergeordnet. Turniere und Meisterschaften inklusive Lehrgänge haben Vorrang, dem passt sich die Liga an. So geht der OSC nach dem Auftaktspiel gegen Spandau gleich wieder in eine einmonatige Pause – ähnliche Spielplan-Lücken tun sich dann auch im weiteren Saisonverlauf auf. „Das ist völlig richtig so“, meint Laube. „Das Olympiaticket wäre in Sachen Förderung für unsere Sportart ganz wichtig. Daher müssen wir alle voll auf diese Karte setzen.“ Doch möchte sich der Potsdamer Club bei dieser Mission nicht bloß in Form eines unregelmäßigen Ligabetriebs beteiligen. Einige OSC-Akteure wollen aktiv nach Tokio verhelfen, indem sie den Sprung vom erweiterten in den engen Kreis der Nationalmannschaft schaffen.
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