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Plattner reagiert auf Kulturschutzgesetz: Palo Alto statt Potsdam: Hasso Plattner erwägt Umzug seiner Kunstsammlung in die USA

SAP-Mitgründer und Mäzen Hasso Plattner missfallen die Pläne der Kulturstaatsministerin für ein Kulturgutschutzgesetz. Nun überdenkt er sein Vorhaben für eine Dauerausstellung seiner Kunstsammlung in Potsdam. Die Sammlung könnte stattdessen in Kalifornien heimisch werden.

Potsdam - Dem von Milliardär und Mäzen Hasso Plattner geplanten Kunstmuseum Barberini in Potsdam droht der Wegfall seiner wertvollsten Bestände – der Sammlung aus Werken des Impressionismus und der Klassischen Moderne. Grund ist das von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) geplante Kulturgutschutzgesetz, wonach die Ausfuhr als „national bedeutsam“ eingestufter Kunstwerke strenger reglementiert werden soll.

Sollte das Gesetz beschlossen werden, werde er seine Privatsammlung nach seinem Tode nicht wie geplant dauerhaft in Potsdam ausstellen lassen, sagte Plattner am Freitag den "PNN". Stattdessen werde er im kalifornischen Palo Alto ein neues Museum bauen. Dem Ort, an dem sich eine Filiale des von ihm mitgegründeten Softwarekonzerns SAP befindet, habe er „viel zu verdanken“.

Der Unternehmer gilt als einer der bedeutendsten privaten Kunstsammler der Welt, seine Sammlung umfasst nach eigenen Angaben rund 250 Bilder des Impressionismus und der Klassischen Moderne, etwa von Renoir, Monet, Munch und Nolde.

Den größten Teil seiner Sammlung will der Mäzen 2017 erstmals öffentlich in einer Ausstellung im Potsdamer Palast Barberini zeigen. Plattner baut das im Krieg zerstörte Gebäude am neuen Stadtschloss, für für dessen Fassade er Geld gegeben hat, derzeit äußerlich originalgetreu wieder auf. Nach seinem Tode sollte das Museum Barberini zum ständigen Sitz seiner Sammlung werden.

Selbst die geplante Eröffnungsausstellung sei in Gefahr, sagte Plattner nun aber. In den USA werde die Diskussion in Deutschland mit Unverständnis verfolgt. Privatsammler wie Mircosoft-Gründer Bill Gates seien verunsichert. Unter solchen Bedingungen sei es schwierig, Leihgeber für die in Brandenburgs Landeshauptstadt geplante Ausstellung zu finden, sagte Plattner.

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