Potsdam: Oberlin bricht Gespräche mit Bergmann ab
Seit Monaten kommt das Potsdamer Oberlinhaus nicht zur Ruhe. Nun wird bekannt: Für die Oberlinklinik wollte die Vereinsspitze mit dem städtischen Bergmann-Klinikum auch unternehmerisch zusammenarbeiten. Kürzlich brach der umstrittene Vorstand die Gespräche aber ab.
Potsdam - Die Spitze des Potsdamer Oberlinhauses hat seit 2016 mit dem städtischen Bergmann-Klinikum über neue unternehmerische Verbindungen verhandelt. Das bestätigte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) den PNN. Er vertritt die Stadt als Gesellschafter des städtischen Klinikums.
Oberlinhaus und Bergmann-Klinikum hätten „über Formen der strategischen Zusammenarbeit gesprochen“, sagte Jakobs. Dabei seien beide Seiten aber noch lange nicht so weit gewesen, über Angebote und konkrete Formen zu reden. „Diese Gespräche werden jetzt nicht mehr weitergeführt von Oberlin“, sagte Jakobs. Das sei bedauerlich, aber vor dem „hochgradig emotionalisierten Hintergrund auch verständlich“.
Damit spielte Jakobs auf die Turbulenzen der vergangenen Monate im Oberlinhaus und auf eine Informationsveranstaltung des bisherigen ärztlichen Leiters der Oberlinklinik für seine Mitarbeiter jüngst in der Villa Bergmann an, wobei er nach den Erschütterungen im Oberlinhaus zum Bergmann-Klinikum wechselt. Die Oberlin-Spitze wertete dies als Abwerbemaßnahme des eigenen Klinikpersonals und als Affront. Der Chefarzt wurde beurlaubt.
Uneinigkeit über Mitspracherechte von Bergmann in der Oberlinklinik
Eigene Übernahmebestrebungen soll es nach PNN-Recherchen beim städtischen Bergmann-Klinikum aber zunächst nicht gegeben haben. Ob Oberlin selbst an die städtische Klinik und an Jakobs herangetreten ist oder ob das Bergmann-Klinikum die Initiative ergriffen hatte, darüber gehen die Darstellungen auseinandern. In der Branche wird über mögliche Finanzprobleme bei Oberlin spekuliert, die die Vereinsspitze aber zurückgewiesen hatte. Auch das Brandenburger Gesundheitsministerium war in die Gespräche zwischen Oberlinhaus und Bergmann-Klinikum eingeschaltet.
Bei den Verhandlungen ging es konkret etwa um einen Anteilstausch oder Teilübernahmen durch das Bergmann-Klinikum. Allerdings gab es Uneinigkeit über Mitspracherechte in der Führung der Oberlinklinik im Fall einer Einigung. Inzwischen sollen auch deutschlandweite Konzerne Interesse an der diakonischen Klinik angemeldet haben. Der Vorstand des Oberlinhauses versucht nun, das Vorgehen des Bergmann-Klinikums und der Stadt als feindliche Übernahme darzustellen.
Jakobs erklärte, wenn es gewünscht sei, stehe er weiter für Gespräche zur Verfügung. „Mein Ziel ist es, den Gesundheitsstandort Potsdam zu stärken“, sagte er. Die Oberlinklinik mit ihrer Expertise solle weiterhin in der Stadt präsent sein. „Es sollen Potsdamer Lösungen gesucht werden. Wir haben die Kompetenz, das auf Potsdamer Ebene zu lösen.“
DAS OBERLIN-DOSSIER:
Ernste Turbulenzen im Oberlinhaus - 20. Oktober 2017
Der Vorstand behüte Dich - 21. Oktober 2017
Aufsichtsrat räumt Fehler ein - 23. Oktober 2017
Neue Turbulenzen: Der nächste geht - 4. Dezember 2017
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