Fördergesellschaft der Garnisonkirche: Frühere Stadtverordnete will Matthias Dombert stürzen
Die CDU-Politikerin Maike Dencker kandidiert bei der Mitgliederversammlung am 30. April. Ihre Position unterscheidet sich stark von der Haltung des jetzigen Chefs.
Potsdam - Konkurrenz für Matthias Dombert: Die CDU-Politikerin Maike Dencker will den Verwaltungsjuristen an der Spitze der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche ablösen. Das berichtet die "Märkische Allgemeine".
Barbara Kuster von der Bürgerinitiative „Mitteschön“, die sich für ein möglichst barockes Stadtbild einsetzt, sicherte der früheren Potsdamer Stadtverordneten bereits ihre Unterstützung zu. Matthias Finken, der Fraktionsvorsitzende der Potsdamer CDU, wünschte Dencker via Facebook viel Erfolg.
Die Mitgliederversammlung steht am 30. April im Oberlin-Berufsbildungswerk in der Steinstraße an. Gegen den Vorstand gibt es bereits Abwahlanträge. Die Fronten zwischen den verschiedenen Lagern sind verhärtet. Hintergrund ist der umstrittene Kompromiss zum Umfeld der Kirche, den Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) auch mit Dombert ausgehandelt hatte.
Der Kompromiss sieht ein "Haus der Demokratie" samt Stadtparlament und einer Geschichtsausstellung sowie den Erhalt des Rechenzentrums vor - aber kein Kirchenschiff für den gerade entstehenden Turm der Garnisonkirche. Teile der Fördergesellschaft plädieren für einen originalgetreuen Wiederaufbau der einstigen Militärkirche samt Kirchenschiff. Zur Position Denckers schrieb Kuster bei Facebook: "Sie steht für Turm und Schiff! Sie steht für den Abriss des Rechenzentrums! Sie steht für eine Garnisonkirche als kulturelles Highlight der Potsdamer Kulturmeile!"
Der Fördergesellschaft gehören rund 900 Mitglieder an. Die neue Vereinsspitze erhält im Kuratorium der Wiederaufbaustiftung automatisch ein Stimmrecht. Der Wiederaufbaustiftung machen derzeit finanzielle Probleme zu schaffen. Der Bundesrechnungshof hatte die Millionenförderung aus Steuermitteln für den Wiederaufbau der Garnisonkirche gerügt. Den Bericht hatte die Stiftung zunächst verheimlicht.