Landesschwimmverband Brandenburg: „Es muss Vertrauen wiederhergestellt werden“
Er ist der neue Mann an der Spitze des Landesschwimmverbands Brandenburg: Wolfgang Rupieper. Der zum Präsidenten gewählte Cottbuser spricht im Interview über die Aufgaben für ihn und sein Team, die Zusammenarbeit mit dem nationalen Verband sowie eine Balance.
Herr Rupieper, in welchem Ist-Zustand übernehmen Sie den Landesschwimmverband Brandenburg?
In der Außenwirkung hat der Verband durch die Turbulenzen der jüngeren Vergangenheit leider ein schlechtes Bild bekommen. Das war natürlich nicht gerade förderlich. Aber wir wollen jetzt nicht mehr in den Rückspiegel schauen, sondern nach vorne.
Und was sehen Sie da?
Viele Aufgaben für mich und mein Vorstandsteam. Ich persönlich werde die Verantwortung haben, das öffentliche Bild unseres Verbandes zu verbessern und dafür zu sorgen, dass wir als Präsidium konstruktiv im Kollektiv zusammenarbeiten, mit einer Stimme sprechen. Uns ist dabei wichtig, eine Einheit mit den Vereinen zu bilden.
Zu Ihrem Team gehören unter anderem Yannick Lebherz und Vico Kohlat, die interessante Perspektiven einbringen können.
Richtig. Yannick Lebherz versteht als aktiver Leistungssportler die Mechanismen auf dem Weg zum Erfolg. Und Vico Kohlat hat viele sportpolitische Erfahrungen als Vizepräsident des DSV (Deutscher Schwimm-Verband, Anm. d. Red.) gesammelt – er verfügt über ein breites Netzwerk. Aber auch alle anderen Präsidiumsmitglieder haben in ihren Bereichen – sei es für das Schwimmen oder den Wasserball – große fachliche Kompetenz, auf die ich baue. Insgesamt sind wir sehr gut sowohl für den Spitzen- als auch Breitensport aufgestellt. Wir wollen eine gute Balance dazwischen.
Hinsichtlich des Spitzensports hatte es zuletzt die zahlreichen Querelen rund um den Bundesstützpunkt Potsdam gegeben. Ihre Vorgänger lagen dabei nicht wirklich auf einer Wellenlänge mit den Verantwortlichen des nationalen Verbandes. Wie positionieren Sie sich?
Wir werden sofort angehen, eine konstruktive, vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit mit dem DSV zu etablieren. Am Stützpunkt in Potsdam soll nach den DSV-Vorstellungen trainiert werden – es müssen dann alle voll mitziehen. Wir werden analysieren, ob dafür Strukturen angepasst werden müssen.
Im Wasserball hat die Mark vor allem dank des OSC Potsdam eine hervorragende Entwicklung genommen.
Die soll ihre Fortsetzung nehmen. Wir werden alles dafür tun, damit der Standort auch weiterhin eine große Bedeutung für den deutschen Wasserball hat.
Sie sprachen die Balance mit dem Breitensport an. Was haben Sie für die Basis auf der Agenda?
Breiten- und Spitzensport bedingen sich gegenseitig. Wer Top-Leute hat, motiviert Kinder und Jugendliche, ihnen nachzueifern – und je größer die Breite, desto mehr Talente können emporkommen. Grundsätzlich geht es aber natürlich darum, dass die Menschen überhaupt sicher schwimmen können. Laut Studien ist das in Deutschland immer seltener der Fall. Daher ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen den Zugang zum Schwimmen bekommen und sie auch gute fachliche Anleitung haben. Dafür muss sich ein Verband wie wir stark machen.
Also: Welchen Soll-Zustand streben Sie für den Landesschwimmverband Brandenburg mit dem neuen Präsidium an?
Wir wollen ein offener, kommunikativer Verband sein, der für seine Vereine da ist sowie im Breiten- und Spitzensport auf hohem Niveau agiert. Gerade im Leistungsbereich muss Vertrauen wiederhergestellt werden, sodass niemand Bedenken am Potsdamer Stützpunkt zu haben braucht. Wir wollen Talente hervorbringen und sie dann auch hier im Land Brandenburg halten, statt sie woandershin ziehen lassen zu müssen.
ZUR PERSON
Wolfgang Rupieper, 71 Jahre at, wurde zum neuen Präsidenten des Landesschwimmverbandes Brandenburg gewählt. Der Richter im Ruhestand ist auch Vorsitzender des PSV Cottbus.
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