SC Potsdam vor den Top-Spielen: Es kommen die Wahrsager
Der SC Potsdam hat einen erfolgreichen Saisonstart hingelegt. Nun warten auf den Brandenburger Frauenvolleyball-Bundesligisten die Duelle mit den bisher ebenfalls noch ungeschlagenen Spitzenteams aus Stuttgart und Aachen.
Vom vermeintlichen Verlust zur Stärke: Der Abgang von Top-Scorerin Marta Drpa vom SC Potsdam nach der vergangenen Saison wurde in den ersten vier Partien der neuen Spielzeit zum Vorteil. Mit drei Siegen in der Frauenvolleyball-Bundesliga und dem Pokalerfolg voriges Wochenende beim Liga-Konkurrenten USC Münster „können wir ja gar nicht anders, als von einem gelungenen Start sprechen“, sagt SCP-Sportdirektor Toni Rieger. Vor allem die Ausgewogenheit des Kaders mache das märkische Team derzeit so stark. „Es ist gut zu sehen, dass wir breit aufgestellt und nicht abhängig sind von ein, zwei Spielerinnen“, so Rieger.
Sportdirektor Rieger sieht noch reichlich Luft nach oben
Zu 100 Prozent sei ein derart erfolgreicher Saisonauftakt für ihn persönlich nicht zu erwarten gewesen, sagt Rieger. Doch sei es dem Trainerteam bislang sehr gut gelungen, die Mannschaft auf ihre Spiele einzustellen. Gleichwohl sieht Rieger „einige Dinge, die wir noch besser machen können“. Noch gingen zu häufig einfache Bälle aufgrund mangelnder Konzentration verloren, „oft schenken wir dem Gegner dadurch quasi einen Elfmeter“, so Rieger. Mehr Ruhe und Coolness wünscht er sich von den Spielerinnen in diesen Momenten, „weil es oft Punkte sind, die entscheidend sein können“. Zudem sieht Rieger noch zu viele Aufschlagfehler, was es bereits im kommenden Spiel dringend abzustellen gilt. Da gastiert am Samstag der amtierende Deutsche Meister Allianz MTV Stuttgart in der MBS-Arena (Beginn: 18 Uhr/live auf Sport 1). „Da müssen wir gleich beim Aufschlag Druck erzeugen“, betont Rieger.
Dass es noch kleine Probleme gibt, bemerkte auch SCP-Coach Guillermo Hernandez trotz des klaren 3:0-Pokalsieges gegen Münster. Doch habe der souveräne Auftritt das Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben gestärkt, „die wir motiviert angehen werden“, meint der Chefcoach.
Taktische Disziplin und Kampfgeist werden entscheidend
Die beiden anstehenden Duelle gegen den Spitzenreiter am Samstag und vier Tage danach gegen den Tabellenzweiten Ladies in Black Aachen werden zu deutlichen Wahrsagern für die Potsdamer Volleyballerinnen, wie nah dran sie tatsächlich an der absoluten Liga-Spitze sind. „Das werden keine leichten Spiele, aber genau deshalb sind wir ja in der Bundesliga“, betont Rieger.
Taktische Disziplin und der Wille, bei vielleicht schwierigen Phasen in den Begegnungen nicht aufzugeben, sondern um jeden Punkt zu kämpfen, sind für ihn Tugenden, die es gegen die Spitzenteams braucht. „Wir haben jedenfalls den Anspruch, uns nach dem guten Saisonstart weiter zu steigern“, so Rieger. Das sollen die bislang ungeschlagenen Teams aus Stuttgart und Aachen auch zu spüren bekommen. Nach den beiden Prüfsteinen in der Liga folgt im November noch ein Härtetest und Gradmesser: Im Pokal-Viertelfinale wartet am 24. November der Cup-Verteidiger Schweriner SC auf die Brandenburgerinnen.
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