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Hoffen auf volle Ränge. Das blu-Bad lockt drei Tage lang mit hochklassigem Wasserball.
© Sandra Seifert/OSC Potsdam

Vier-Nationen-Turnier im Wasserball: Casting in Potsdam

Wenige Wochen vor der Wasserball-Weltmeisterschaft testet die deutsche Nationalmannschaft bei einem Turnier in Potsdam gegen drei Top-Nationen. Dabei möchte das Team den zuletzt vollzogenen Aufwärtstrend weiter fortsetzen.  

Potsdam - Wasserball-Deutschland war im heimischen Gewässer wiedererwacht. Beim Weltcup 2018 in Berlin überraschte die deutsche Nationalmannschaft mit einem Auftaktsieg über Rekord-Olympiasieger Ungarn und letztlich dem vierten Platz des Turniers, durch den eine sportliche Ebbe im Becken überwunden wurde. Nach zuvor jeweils zwei verpassten Qualifikationen für Olympische Spiele und Weltmeisterschaften holte sich das Team erstmalig wieder das Ticket zu einem globalen Großereignis. Vom 14. bis 27. Juli darf es nun an der WM im südkoreanischen Gwangju teilnehmen. „Das war ein wichtiger Schritt nach vorne. Dieser Erfolg hat uns nach den Rückschlägen der Vergangenheit aufgebaut“, sagt Außenspieler Hannes Schulz vom OSC Potsdam, dem Drittplatzierten der diesjährigen Bundesligasaison hinter den Wasserfreunden Spandau und Waspo Hannover.

Deutschland ist Außenseiter im hochkarätigen Feld

Für Schulz steht in der WM-Vorbereitung jetzt ein besonderes Highlight bevor. Von Freitag bis Sonntag bestreitet er mit der Deutschland-Auswahl ein Vier-Nationen-Turnier zu Hause, im erst vor rund zwei Jahren eröffneten Potsdamer blu-Bad. In der modernen Halle, die direkt am Hauptbahnhof steht, misst sich die Truppe des Berliner Bundestrainers Hagen Stamm mit Italien, Montenegro und Griechenland. „Das sind echte Brecher, heiße Kandidaten auf eine WM-Medaille“, meint Schulz, der zwischen 2011 und 2014 für Potsdams Kooperationspartner Spandau spielte. WM-, EM- oder Olympia-Edelmetall holten die drei Kontrahenten bei den zurückliegenden Championaten.

Von diesem Level sind die deutschen Wasserballer seit langer Zeit weit entfernt. 1995 kamen sie zuletzt unter die Top 3 einer Kontinentalmeisterschaft, bei einer WM gelang dies ohnehin nur einmal - 1982. Und die letzte der drei Olympiamedaillen, Bronze, stammt aus dem Jahr 1984. Da war Hagen Stamm noch selbst Leistungsträger im Becken. „Aber es geht wieder bergauf“, attestiert Hannes Schulz. „Wir haben einen personellen Umbruch hinter uns. Beim Heim-Weltcup konnten wir schon eine aufsteigende Leistungskurve zeichnen, die wir jetzt fortsetzen möchten“, erklärt der 29-Jährige, der zu den erfahrenen Akteuren im deutschen Kader gehört.

"Sich empfehlen und Achtungszeichen setzen"

Als das bislang einzige Wasserball-Länderspiel in Potsdam stattfand, war das noch ganz anders. „Da war ich ein richtig junger Hüpfer“, erinnert sich der OSC-Kapitän an die Partie aus dem Jahr 2010 gegen die USA, bei der er auch schon zum Einsatz kam. Fast 700 Zuschauer verfolgten das Match im prall gefüllten Brauhausberg-Bad, das mittlerweile abgerissen ist. Nun gar ein ganzes Vier-Nationen-Turnier in der Brandenburger Landeshauptstadt bieten zu können, sei beste Werbung für den Wasserball der Region, sagt Schulz. Potsdam und Berlin sind wichtige deutsche Förderzentren. Duisburg und Hannover, wo vor Kurzem sogar die Final-8-Runde der Champions League ausgetragen wurde, sind weitere Hotspots.

Heiß hergehen wird es über drei Tage auch im blu-Bad, prophezeit Hannes Schulz: „Alle Spieler wollen sich für eine WM-Nominierung empfehlen und die Teams einen Monat vorher schon mal Achtungszeichen setzen.“ Die Deutschen hoffen, sich Rückenwind für die Rückkehr in die großen internationalen Gewässer zu verschaffen. 

+++ Spielplan des Vier-Nationen-Turniers "Potsdam International" +++

Freitag

16.15 Uhr: Italien - Montenegro

18.00 Uhr: Deutschland - Griechenland

Samstag

17.45 Uhr: Montenegro - Griechenland

19.30 Uhr: Deutschland - Italien

Sonntag

11.15 Uhr: Italien - Griechenland

12.45 Uhr: Deutschland - Montenegro

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