Bahnstrecken in Brandenburg: SPD will bessere Berlin-Verbindungen
Welche S-Bahn-Linien rund um Berlin sollen erweitert oder wiederbelebt werden? Das soll nun geprüft werden. Auch die Region um Potsdam könnte davon profitieren.
Potsdam - Brandenburgs SPD drängt auf bessere Bahnverbindungen aus dem prosperierenden Speckgürtel nach Berlin und will neue Trassen prüfen lassen. Das geht aus einem Beschluss des SPD-Landesvorstands hervor, mit dem die Regierungspartei sich des eher vernachlässigten Umlandes und der Pendler annimmt. Der Beschluss hat Brisanz, da das Verkehrsministerium bislang neue Strecken aus Geldmangel abgelehnt hat und in den berlinfernen Regionen nach früheren Stilllegungen weitere Bahnstrecken vom Aus bedroht sind.
SPD und Linke hatten bereits 2014 im neuen Koalitionsvertrag festgeschrieben, eine „weitere S-Bahn-Anbindung der berlinnahen Regionen“ zu prüfen. Die SPD gehe nun darüber hinaus und wird konkret, wie Generalsekretärin Klara Geywitz sagte. „Es ist eine Sache, was im Koalitionsvertrag steht. Das andere ist die politische Willenserklärung unserer Partei.“ Man sei daher „wesentlich detailierter“. Konkret werden im Beschluss sieben Städte-Achsen nach Berlin mit dringendem Handlungsbedarf genannt, für die nach dem Votum der SPD-Führung „grundsätzliche Entscheidungen zum Infrastrukturausbau bzw. zur Bedienform zu treffen“ sind, wie es in dem Papier heißt. Das heißt: Dort sollen mehr Züge fahren oder das Netz erweitert sowie im Zuge des Baus der Mauer stillgelegte Strecken reaktiviert werden.
Potenzielle Strecke von Wannsee über Stahnsdorf
Für die Region um Potsdam sind das die potenziellen Strecken von Berlin-Wannsee über Stahnsdorf und Teltow nach Berlin-Südkreuz sowie von Potsdam über Berlin-Zehlendorf zum Potsdamer Platz. Enthalten ist auch die Anbindung Nauens über Falkensee – die am schnellsten wachsende Stadt im Land – an Berlin-Spandau. Außerdem geprüft werden sollen bessere Verbindungen von Neuruppin über Velten, Hennigsdorf bis nach Berlin-Gesundbrunnen. Handlungsbedarf sieht die SPD auch zwischen Basdorf-Karow/Wilhelmsruh-Gesundbrunnen sowie Birkenwerder und Gesundbrunnen geprüft werden. Ebenfalls auf der Liste steht die Achse Wünsdorf/Waldstadt-Rangsdorf-Südkreuz.
Begründet wird der Beschluss mit dem starken Bevölkerungswachstum in den Kommunen um die Metropole. Bereits jetzt seien dort Züge häufig überfüllt, gebe es betriebliche Engpässe, stoße das Regionalverkehrssystem „an seine Belastungsgrenze“, heißt es. Ein Problem seien auch „fehlende Sitzplätze für Fahrgäste zwischen Berlin und den entfernteren Brandenburger Zentren während der ersten 30 Minuten der Fahrt.“ Der Linke-Koalitionspartner war bei den Debatten um S-Bahn-Verlängerungen bisher zurückhaltend. Das Verkehrsministerium reagierte zurückhaltend.
Deutsche Bahn steht der S-Bahn-Verlängerung offen gegenüber
„Die Prüfung ist ja im Koalitionsvetrag festgeschrieben“, sagte Ministeriumssprecher Steffen Streu auf Nachfrage. Derzeit werde die Evaluierung vorbereitet. „Wir betrachten alle Achsen. Insbesondere dort, wo in den Kommunen der Wunsch besteht, S-Bahnlinien zu erweitern oder wiederzubeleben“, so Streu. Mit dem Ergebnis sei im kommenden Jahr zu rechnen. Bei der Deutschen Bahn steht man der Verlängerung von S-Bahnstrecken grundsätzlich offen gegenüber – wenn denn die Finanzierung stimmt.
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