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Aufgerissen: Die Ackerböden in Brandenburg waren in den vergangen Jahren vielerorts ausgetrocknet.
© Patrick Pleul/dpa (Archiv, 2015)

Zweitwärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen: Deutliche Anzeichen des Klimawandels in Brandenburg

Dürre, sinkende Wasserspiegel und Baumsterben. Der Klimawandel lässt sich in Brandenburg gutbeobachten. Daher wird an einem Klimaplan gearbeitet. Zudem hat sich die Landesregierung ein Ziel gesetzt – für 2050.

Potsdam - Das vergangene Jahr war mit einer Durchschnittstemperatur von 10,8 Grad gleichauf mit dem Jahr 2018 das zweitwärmste Jahr in Brandenburg seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Lediglich im Jahr 2019 sei es mit einer Durchschnittstemperatur von 11,1 Grad noch wärmer gewesen, teilte das Umweltministerium am Donnerstag mit. 

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Das Landesumweltamt habe die Daten des Deutschen Wetterdienstes ausgewertet. Danach liegen insgesamt sieben der zehn wärmsten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn in Brandenburg im Zeitraum zwischen 2000 und 2020. "Diese wissenschaftsbasierten Fakten zeigen, dass die Auswirkungen des Klimawandels Brandenburg schon jetzt besonders treffen", sagte Umweltminister Axel Vogel (Grüne) dazu. Daher habe sich die Landesregierung zum Ziel gesetzt, dass Brandenburg spätestens bis 2050 klimaneutral wirtschaften könne. "Dafür erarbeiten wir jetzt den Klimaplan, forcieren den Waldumbau und legen ein Niedrigwasserkonzept zur Anpassung an den Klimawandel vor." 

Im Sommer immer wärmer

Nach den Daten ist insbesondere die Erwärmung in den Sommern ausgeprägt: Seit 2006 seien in dieser Jahreszeit die Temperaturen überdurchschnittlich hoch, der vergangene Sommer lag mit einer Mitteltemperatur von 19,2 Grad 1,3 Grad über dem langjährigen Mittel. Der Dezember 2020 sei mit einer Wintermitteltemperatur von 4,7 Grad der wärmste Wintermonat seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen. 

Viel zu trocken

Außerdem war das Wetter in den Jahren 2018 und 2019 zu trocken: Mit nur 506 beziehungsweise 508 Millimetern lag der Niederschlag weit unter dem langjährigen Mittel von 557 Millimetern der Jahre 1961 bis 1990. Vor allem im Frühling und auch im Sommer habe es im vergangenen Jahr zu geringe Niederschläge gegeben. Dies mache sich auch in der Dürre im Boden, in sinkenden Wasserspiegeln der Seen und beim Absterben von Bäumen bemerkbar, so das Ministerium.

(dpa)

Klaus Peters

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