Kommunaler Immobilienservice in Potsdam: 38 Millionen für kommunale Projekte
Mehr als 38 Millionen Euro werden 2015 unter anderem in Schulen, Kitas, Verwaltungsgebäude in Potsdam investiert. Ein Überblick darüber, wo das Geld hingeht.
Potsdam - Wenn die Stadtverwaltung ein Gebäude sanieren oder errichten lässt, ist in der Regel der Kommunale Immobilienservice (Kis) damit betraut. Von Verwaltungsgebäuden über Schulen bis zu Asylbewerberunterkünften baut und bewirtschaftet der Kis verschiedenste Projekte. Allein in diesem Jahr werden 38,4 Millionen Euro investiert. Es wird so viel gebaut, dass sich Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in diesem Jahr sogar bei zwei Kis-Sommertouren einen Überblick über aktuelle Projekte verschafft. Die erste fand am gestrigen Montag statt, die zweite folgt eine Woche später.
Letzte Feinarbeiten an der Rosa-Luxemburg-Schule
Während sich die Schüler erholen können, nutzen die Bauarbeiter in der Burgstraße die Ferienwochen für die letzten Feinarbeiten an der Rosa-Luxemburg-Schule. Zum kommenden Schuljahr sollen die neue Mensa und Räume für die Hortbetreuung fertig sein. Seit Juni 2014 wurde dieser dritte Bauabschnitt als Ersatzneubau errichtet. „Das war witschaftlicher als eine Sanierung“, sagte Kis-Chef Bernd Richter. 5,8 Millionen Euro wurden investiert. Mit Schuljahresbeginn wird die Rosa-Luxemburg-Schule auch erstmals vierzügig sein. Insgesamt 93 Erstklässler sollen dann dort lernen. Mit den Jahren wird die Schülerzahl auf bis zu 600 wachsen. Die neue lichtdurchflutete Mensa ist nun direkt mit dem Schulgebäude verbunden. Bis zu 240 Kinder können hier künftig gleichzeitig mittagessen gehen. Sobald die neue Mensa in Betrieb geht, kann mit dem Abriss der alten Mensa begonnen werden.
Gebaut wird in der Burgstraße schon lange. 2010 wurde der erste Gebäudeteil saniert. Am Ende sollen 10,9 Millionen Euro in Sanierung und Umbauten geflossen sein. „Heute ist es gar nicht mehr vorstellbar, dass wir diesen Standort einmal schließen wollten“, sagte Jakobs. Nach der Jahrtausendwende hatte sich in Potsdam noch der Geburtenknick nach der Wiedervereinigung bemerkbar gemacht.
Kita in Drewitz
Die Kita in der Günther-Simon-Straße steht am Rande von Potsdams jüngstem Plattenbauviertel Drewitz. Erstmals eröffnet wurde die Einrichtung zum 40. Jahrestag der Gründung der DDR – am 7. Oktober 1989. Aus Ruinen musste das Gebäude jetzt zwar nicht auferstehen, aber dennoch war eine umfangreiche Sanierung nötig, um das Haus auf den neuesten Stand zu bringen. Für die Kitakinder in der Günther-Simon-Straße sind Bauarbeiter deshalb in den vergangenen Jahren ein alltäglicher Anblick gewesen – seit 2009 wurde das Gebäude abschnittsweise erneuert. Die Gesamtkosten für die Sanierung liegen bei 2,5 Millionen Euro. Derzeit werden die letzten Arbeiten im Innenbereich erledigt. Es riecht nach frischer Farbe und an einigen Stellen hängen Kabel von den Decken herab. Ab Oktober soll alles fertig sein. Dann soll hier Platz für 191 Kinder der Kita Storchennest des Trägers „Independent Living“ sein – davon 75 Krippenplätze und 27 Hortplätze. Außerdem teilt sich das Storchennest das Gebäude mit dem Montessori-Kinderhaus, das 90 Kinder betreut.
Marodes Stadthaus wird saniert
Eine der größten Baustellen wird in den kommenden Jahren der Verwaltungscampus in der Friedrich-Ebert-Straße selbst sein. Bis Ende 2018 sollen rund 30 Millionen Euro ausgegeben werden. Damit sollen das marode Stadthaus saniert und die unsanierten Plattenbauten aus DDR-Zeiten auf Vordermann gebracht werden. Zwei Drittel der Kosten sollen durch Mittel aus der Städtebauförderung finanziert werden. Das Verfahren dazu laufe noch, so Richter. Den Rest trägt die Stadt selbst. Zugunsten der Schulsanierung sei die Pflege der Verwaltungsgebäude hintenangestellt worden. „Das müssen wir nun nachholen“, sagte Richter. Im Zuge der Sanierung steht auch vielen Rathausmitarbeitern ein Umzug bevor. Derzeit werde eine Raumoptimierung geplant, hieß es. Mit einem ersten Bauabschnitt für drei Millionen Euro auf Stadtkosten wurde bereits begonnen. Dabei werden bis März 2016 im Erdgeschoss Räume als Büros hergerichtet, die bisher als Archiv oder zum Abstellen von Fahrrädern genutzt worden waren. Außerdem wird ein zweiter barrierefreier Zugang rechts des Hauptportals geschaffen. Dort können die Besucher künftig auch 40 Zentimeter dicke Stahlbetonwände sehen, die dort einst um die Tresore einer Filiale der DDR-Staatsbank gebaut worden. Im Oktober soll der Zugang inklusive der Aufzüge fertig sein.
Asylcontainer ist fertig
Nicht mehr gebaut wird in der David-Gilly-Straße. Dort hat der Kis eine Unterkunft für Flüchtlinge in Modulbauweise errichten lassen. Vor einem Monat zogen 50 Menschen aus Albanien, Kamerun, Kenia, dem Tschad und der Russischen Förderation ein, darunter elf Kinder. Die Bauelemente wurden preisgünstig beim Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum eingekauft, wo sie zuvor als Bettenhaus dienten. Allerdings sei der Transport der 16 Meter langen Elemente aufwendig gewesen, so Richter. Insgesamt kostete der Bau etwa 500.000 Euro. In der Nachbarschaft sei man gut aufgenommen worden, sagten die Sozialpädagoginnen Liubov Novikova und Geraldine Mua, die sich um die Geflüchteten kümmern.
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