Wohnungsbau: Zahl der genehmigten Wohnungsbauten zu Jahresbeginn gesunken
Grund ist vor allem ein Rückgang beim Bau von Wohnheimen. Immobilienunternehmen kritisieren Investitionshürden durch die Politik.
In Deutschland sind zum Beginn des Jahres weniger Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt worden als im Vorjahreszeitraum. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, wurde von Januar bis März der Bau von 77.800 Wohnungen genehmigt - das sind 1,7 Prozent oder 1.300 Genehmigungen weniger als in den ersten drei Monaten 2017.
Auch in Berlin war die Zahl der Baugenehmigungen im ersten Quartal 2018 deutlich zurückgegangen. Mit der Erlaubnis zum Bau von 4.325 Wohnungen war die Zahl im Vergleich zu 2017 um 18 Prozent zurückgegangen. Bei den ein- und Zweifamilienhäusern betrug der Rückgang sogar mehr als 36 Prozent. Der Generalsekretär der Berliner CDU, Evers, hatte daraufhin den Rücktritt von Stadtentwicklungssenatorin Lompscher (Die Linke) gefordert.
Grund für den Rückgang auch auf Bundesebene ist vor allem ein deutlicher Rückgang beim Bau von Wohnungen in Wohnheimen. Hier ging die Zahl der Genehmigungen nach Angaben der Statistiker im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42,9 Prozent auf 3.005 zurück. Anfang 2017 waren es noch 5.264 Wohnungen gewesen. Ohne Berücksichtigung der Wohnheime stieg die Zahl der Baugenehmigungen von Januar bis März um 1,2 Prozent.
Zuwachs bei Mehrfamilienhäusern
Einen Zuwachs von 4,7 Prozent gab es im ersten Quartal bei den Baugenehmigungen für neue Mehrfamilienhäuser. Bei Einfamilienhäuser und Zweifamilienhäusern sank die Zahl hingegen um 2,0 beziehungsweise 2,7 Prozent.
Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) kritisierte, die sinkenden Baugenehmigungszahlen zeugten von "Versäumnissen der Politik aus den vergangenen Jahren". 60 Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen hätten angegeben, dass sich die Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr weiter verschlechtert hätten. Die größten Investitionshürden für den Wohnungsneubau seien bauordnungsrechtliche Hindernisse sowie der Mangel an Baugrundstücken und Fachkräften. (AFP)
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