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Der Sprecher der Weißen Hauses, Sean Spicer (links), lauscht dem Chef der US-Umweltbehörde Scott Pruitt
© AFP/Brendan Smialowski

Ausstieg der USA aus Klimaabkommen: "Wir haben keinen Grund, uns zu entschuldigen"

Die US-Regierung wehrt sich vehement gegen Kritik an ihrer Abkehr vom Pariser Klimaschutzpakt. Europa lege es nur darauf an, der US-Wirtschaft zu schaden.

Mit Gegenvorwürfen hat das Weiße Haus auf die heftigen Reaktionen zum angekündigten Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen reagiert. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Präsidentensprecher Sean Spicer sprach der Chef der US-Umweltbehörde (EPA), Scott Pruitt, am Freitag von einer "mutigen" Entscheidung. "Wir haben keinen Grund uns zu entschuldigen", fuhr er fort und warf insbesondere den Europäern vor, den USA mit dem Abkommen schaden zu wollen.

"Warum wollen Europas Spitzenpolitiker, dass wir drin bleiben? Sie wissen, dass es unsere Wirtschaft weiterhin fesseln wird", sagte Pruitt, der ein entschiedener Befürworter des Austritts ist. In seinem früheren Amt als Generalstaatsanwalt des westlichen Bundesstaates Oklahoma setzte er sich vehement für die Interessen der Öl- und Gaskonzerne ein, indem er gegen von der EPA verhängte Auflagen für die Branche focht.

US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag verkündet, er werde ab sofort die "schlechte" Klimaschutzvereinbarung von 195 Staaten nicht mehr umsetzen. Das Pariser Abkommen gehe einseitig zu Lasten seines Landes und koste dort Jobs. Mit der Ankündigung steht sein Land weitgehend isoliert da, Staats- und Regierungschef in aller Welt bekannten sich am Freitag leidenschaftlich zum Klimaschutz.

Er ist ein Dealer, der nur auf seinen eigenen Vorteil schielt. Dass kommende Generationen die Suppe des nicht vollzogenen Klimanwandels auslöffeln müssen, darüber denkt er nicht einen Augenblick nach. Wobei Politiker doch eigentlich die langfristigen Folgen ihres Handelns bedenken müssten.

schreibt NutzerIn jogiberlin

Trump witzelt: Habe für Kontroversen gesorgt

Pruitt warf den Klimawandel-Mahnern vor, zu übertreiben. Auf die Frage, ob Trump den Klimawandel inzwischen als "real" ansehe, wollte der EPA-Chef auch nach mehrfachem Nachhaken nicht antworten. Auch Trumps Sprecher Spicer wollte sich zur Haltung des Präsidenten zur Erderwärmung nicht äußern. Er habe nicht "die Gelegenheit" gehabt, mit ihm darüber zu sprechen, sagte Spicer vor den sichtlich erstaunten Journalisten.

Trump selbst überging die Frage einfach, als er bei einem Termin darauf angesprochen wurde. Er witzelte lediglich, seine Entscheidung habe für "Kontroversen" gesorgt. Während des Präsidentschaftswahlkampfs hatte er gesagt, dass er nicht an den Klimawandel glaubt. Davor hatte er ihn auch schon einmal als Erfindung der Chinesen bezeichnet, mit dem Ziel, den USA zu schaden.

Natürlich kann man den Wandel des Klimas nicht leugnen, aber die Frage bleibt, wie hoch ist der Anteil durch den Menschen an diesen Veränderungen? Ich denke auch, die Auswirkungen durch die Industrialisierung wird (meist ideologisch) völlig überbewertet.

schreibt NutzerIn B.Browny

US-Außenminister Rex Tillerson relativierte den Ausstieg aus dem Klimapakt. "Es war eine politische Entscheidung und es ist wichtig, dass alle anerkennen, dass die Vereinigten Staaten eine großartige Bilanz bei der Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen vorweisen", sagte er. "Es ist etwas, auf das wir, glaube ich, stolz sein können." Er gehe nicht davon aus, dass die Bemühungen in Zukunft zurückgefahren werden. (AFP, dpa)

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