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Anhänger der rechtspopulistischen Bürgerbewegung "Pro Chemnitz" demonstrieren am 7. September in Chemnitz.
© REUTERS/Matthias Rietschel

Demo und Gegendemo: Wieder mehrere tausend Menschen in Chemnitz auf der Straße

In Chemnitz haben erneut mehrere tausend Menschen demonstriert. Die Bilanz der Polizei: die Lage sei "fast störungsfrei" geblieben.

Knapp zwei Wochen nach dem Beginn aggressiver Proteste haben sich in Chemnitz erneute Hunderte Demonstranten versammelt. Laut Polizei beteiligten sich an dem Aufzug der rechtspopulistischen Bürgerbewegung am Freitagabend rund 2350 Menschen. Angemeldet hatte „Pro Chemnitz“ 1000 Teilnehmer.

Die Teilnehmer der „Pro Chemnitz“-Demo skandierten immer wieder „Wir sind das Volk“ und „Das ist unsere Stadt“. Mit diesen Rufen waren die Menschen auch schon auf die Straße gegangen, nachdem am Rande des Stadtfestes vor zwei Wochen ein 35 Jahre alter Deutscher erstochen worden war.

Zum Gegenprotest versammelten sich nach Einschätzung der Polizei mit 1000 Teilnehmern doppelt so viele wie angemeldet. Ein Sprecher auf der Demonstration des Bündnisses „Chemnitz nazifrei“ sagte, es gehe jetzt darum zu zeigen, dass Antifaschismus und Antirassismus nicht nur ein Event seien.

Parallel dazu setzten die Kulturbetriebe der Stadt mit einem Open-Air-Konzert von Beethovens 9. Sinfonie ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Hetze und Gewalt. Augenscheinlich waren auf dem Theaterplatz trotz eines Regenschauers rund 5000 Menschen. Während des Konzertes wurden Spenden gesammelt. Dabei seien exakt 22.106,41 Euro zusammengekommen, wie die Veranstalter mitteilten. Das Geld soll zur einen Hälfte an die Familie des getöteten 35-Jährigen übergeben werden. Die andere Hälfte gehe zu gleichen Teilen an das Bündnis „Chemnitz nazifrei“ und die Opferberatung „RAA Sachsen“

Die Polizei war bei den Demonstrationen mit einem Großaufgebot im Einsatz und trennte die beiden Lager unter anderem mit Sperrgittern. In einem ersten Fazit bilanzierte eine Polizeisprecherin, dass die Lage „fast störungsfrei“ geblieben sei. Es habe sechs Verstöße gegen das Vermummungsverbot gegeben. Verletzt worden sei niemand.

Zur Unterstützung der sächsischen Polizei waren Beamte aus sechs Bundesländern sowie die Bundespolizei im Einsatz. Ein Polizeihubschrauber kreiste über der Stadt. (dpa)

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