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Unumschränkter Herrscher mit einigen Problemen: Mohammed bin Salman.
© Bandar Algaloud/Reuters

Saudi-Arabiens Machthaber: Warum es beim Prinzen nicht nach Plan läuft

Jemen-Desaster, auftrumpfende Mullahs: Der saudische Thronfolger Mohammed bin Salman bekommt seine Grenzen aufgezeigt. Büßt er an Macht ein?

Thronfolger, Verteidigungsminister, Vizepremier, Befehlshaber der Streitkräfte, Chef des Staatsfonds und oberster Modernisierer von eigenen Gnaden – sogar für saudische Verhältnisse besitzt Mohammed bin Salman sehr viel Macht.

Beunruhigend viel, wie nicht nur Gegner des Kronprinzen im Kreise der Königsfamilie meinen. Denn schon lange dürfte jedem innerhalb und außerhalb der erzkonservativen Golfmonarchie klar sein: Am ehrgeizigen, als aufbrausend und unberechenbar geltenden 33-Jährigen ist kein Vorbeikommen. Bin Salman hat das Land fest im Griff, aus dem er unbedingt ein Super-Schwergewicht in der Region machen will.

Doch auch für einen absoluten Herrscher läuft nicht immer alles nach Wunsch und Plan. Beim Königssohn läuft es gerade außenpolitisch sogar nur recht dürftig. Insbesondere der Krieg im Jemen gerät zum Fiasko.

Schon seit mehr als viereinhalb Jahren versucht Saudi-Arabien ohne nennenswerten Erfolg, die aufständischen und mit dem Erzfeind Iran verbandelten Huthi-Milizen in die Knie zu zwingen und bombt dabei das Armenhaus der arabischen Welt erbarmungslos in Schutt und Asche. Was den Ruf der Monarchie und der mit ihr Verbündeten schädigt.

Die Vereinigten Arabischen Emiraten haben das erkannt. Der sonst so treue Partner tritt im Jemen den geordneten Rückzug an, will sich offenkundig nicht mehr verkämpfen.

Das Elend des Kriegs. Im Jemen hungern Millionen Menschen - vor allem Kinder.
Das Elend des Kriegs. Im Jemen hungern Millionen Menschen - vor allem Kinder.
© Eissa Alragehi/Reuters

Die von bin Salman geschmiedete Militärallianz scheint damit auseinanderzubrechen – für den saudischen Heerführer ist das eine herbe persönliche Niederlage. Bei der Dauerfehde mit den schiitischen Mullahs in Teheran gerät der sunnitische Kronprinz ebenfalls mehr und mehr ins Hintertreffen.

Denn Teheran zeigt sich von Amerikas Aufmarsch im Golf und Donald Trumps Drohungen unbeeindruckt, reagiert vielmehr auf den „maximalen Druck“ des US-Präsidenten effektiv mit „maximalem Widerstand“. Und das kleine Emirat Katar macht trotz einer Blockade nach wie vor, was es will – und zeigt so dem Thronfolger in Riad seine Grenzen auf.

Aber täusche sich keiner: Bin Salman mag auf der internationalen Bühne kaum punkten können – zu Hause kann er sich seiner Macht sicher sein. Selbst die Ermordung des Regimekritikers Jamal Khashoggi – vermutlich auf Geheiß des Prinzen – hat daran nichts geändert. Seine Herrschaft ist uneingeschränkt, Freiheit gibt es nur, wenn er sie gewährt. Wer das infrage stellt oder aufbegehrt, bekommt seine eiserne Hand zu spüren.

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