Jemen: Waffenruhe in Hafenstadt Houdaida hält
Zunächst hatte es noch Gefechte gegeben, doch nun wird die Waffenruhe in der Hafenstadt Houdaida umgesetzt. Die Situation in Jemen ist aber weiter angespannt.
Im Bürgerkriegsland Jemen hat eine zunächst fragile Waffenruhe für die strategisch wichtige Hafenstadt Hudaida eingesetzt. Sie trat am Dienstag um Mitternacht Ortszeit (Montag, 22 Uhr deutscher Zeit) in Kraft. Nach arabischen Medienberichte, die sich zunächst nicht von unabhängiger Seite überprüfen ließen, wurde die Feuerpause bis Dienstagmorgen weitgehend respektiert, dennoch seien in der Nacht wiederholt Maschinengewehrsalven und sporadische Schießereien zu hören gewesen.
Unmittelbar zu Inkrafttreten der Feuerpause warfen sich die Kriegsparteien in Medienberichten gegenseitig das Missachten der Vereinbarung vor. Eine knappe Stunden nach offiziellem Beginn der Feuerpause hieß es aber beim Sender Al-Arabiya, dass inzwischen „gespannte Ruhe“ herrsche. Der Sender Al-Dschasira berichtete am Dienstagmorgen, die Kampfhandlungen seien abgeflaut.
Regierung und Huthi-Rebellen hatten sich am vergangenen Donnerstag bei ihren Gesprächen unter UN-Vermittlung in Schweden auf eine Waffenruhe geeinigt. Ursprünglich sollte die Feuerpause schon in der Nacht zu Freitag in Kraft treten. Sie erwies sich aber als brüchig, die Kämpfe in der Stadt dauerten an.
Später wurde der offizielle Beginn der Waffenruhe auf Dienstag 00.00 Uhr (Ortszeit) verschoben. Die Vereinbarung gilt für das von den Rebellen kontrollierte Houdaida und den dortigen Hafen, über den der Großteil der humanitären Hilfe für den Jemen in das Land gelangt.
Regierungstruppen hatten über Monate versucht, ihn einzunehmen. Sie werden dabei mit Luftangriffen einer internationalen Koalition unterstützt, an deren Spitze Saudi-Arabien steht. Die Regierung und ihre Verbündeten lassen nur eingeschränkt Schiffe mit Gütern über das Rote Meer nach Houdaida.
In einem nächsten Schritt soll nun ein Komitee zusammentreten, das unter UN-Vorsitz den Abzug der Truppen beider Seiten koordiniert. Innerhalb von drei Wochen sollen sich diese aus Hudaida zurückziehen.
UN-Vermittler Martin Griffiths hatte die Konfliktparteien am Sonntag dazu aufgerufen, sich an die Vereinbarung zu halten. Mit der Waffenruhe ist die Hoffnung auf eine Entspannung der dramatischen humanitären Lage in dem bitterarmen Land auf der Arabischen Halbinsel verbunden.
Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den schiitischen Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Nach UN-Angaben wurden in dem Bürgerkrieg bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. Millionen Menschen müssen hungern, 250 000 droht der Hungertod. In dem Land herrscht der UNO zufolge die schlimmste humanitäre Krise weltweit. (AFP, dpa)
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