Weidel widerspricht "Spiegel"-Bericht: „Von einem Bündnis mit Höcke zu sprechen, ist völliger Unsinn“
Laut einem Medienbericht soll die AfD-Fraktionschefin Alice Weidel sich mit Björn Höcke verbündet haben. Weidel will davon aber nichts wissen.
Der rechte AfD-"Flügel" unter Führung von Björn Höcke soll laut "Spiegel" ein Bündnis mit Bundestags-Fraktionschefin Alice Weidel geschlossen haben. Nachdem Weidel einst treibende Kraft des Ausschlussverfahrens gegen Höcke war, hätten sich die beiden wiederholt getroffen und vereinbart, einander nicht mehr öffentlich anzugreifen, berichtet das Magazin in seiner neuen Ausgabe. Weidel sagte der rechtskonservativen Wochenzeitung "Junge Freiheit": "Von einem Bündnis zu sprechen, ist völliger Unsinn."
Seit etwa einem Jahr hätten sich Höcke und Weidel mindestens dreimal getroffen, berichtet der "Spiegel" weiter. Vermittelt wurde die Einigung demnach durch den rechten Verleger Götz Kubitschek. Weidel wisse längst, "dass die Partei Björn Höcke und sein Netzwerk nicht abschütteln kann, ohne Schaden zu nehmen", sagte Kubitschek dem "Spiegel".
Bei den Treffen sei es um Strategiefragen gegangen. "Alle Beteiligten sind sich einig darin, dass die Befriedung der Partei eine der wichtigsten Aufgaben überhaupt ist", sagte der Verleger weiter. Kubitschek ist ein Vertrauter Höckes und gilt als intellektueller Wegbereiter eines modern verbrämten Rechtsextremismus.
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Weidel sagte der "Jungen Freiheit": "Ich betreibe keine Paktiererei innerhalb der Partei." Als Fraktionsvorsitzende sei es aber ihre Aufgabe, "stets dialogbereit zu sein". Sie fügte hinzu: "Es tut der Partei mit Sicherheit gut, wenn Konflikte und Meinungsverschiedenheiten intern ausgefochten werden und nicht über die Medien."
In der AfD tobt ein Richtungskampf – der Anstifter: Björn Höcke
AfD-Vorsitzender will Höcke nach "Spiegel"-Informationen nicht werden. Auch sein Mitstreiter, der Brandenburger Landeschef Andreas Kalbitz, ist offenbar nicht interessiert. Kalbitz sagte dem Magazin: "Ich werde auf dem Bundesparteitag Ende des Jahres nicht als Bundessprecher kandidieren." Er begründete dies damit, "dass die derzeitige innerparteiliche Situation einen Kandidaten erfordert, der als neutraler und ausgleichender wahrgenommen wird, als dies bei mir im Moment für manche der Fall zu sein scheint".
In der AfD tobt ein Richtungskampf zwischen dem völkisch-nationalistischen "Flügel" und den gemäßigteren Teilen der Partei. Höcke hatte vor einer Woche beim jährlichen Kyffhäuser-Treffen den Machtanspruch des "Flügels" geltend gemacht. Nach den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen werde er sich "mit großer Hingabe und mit großer Leidenschaft der Neuwahl des Bundesvorstands hingeben". Er fügte hinzu: "Und ich kann euch garantieren, dass dieser Bundesvorstand in dieser Zusammensetzung nicht wiedergewählt wird." (dpa)