Erdogan hält an Konfrontationskurs fest: Türkei will „keine Zugeständnisse“ im Gasstreit mit Griechenland machen
Der Konflikt zwischen Ankara und Athen droht weiter zu eskalieren. Derweil warnt Paris, das Mittelmeer sei kein „Spielfeld“ für nationale „Ambitionen“.
Trotz aller Aufrufe zur Deeskalation schaukelt sich der Konflikt um die Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer weiter hoch: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte am Mittwoch, sein Land werde "keine Zugeständnisse" im östlichen Mittelmeer machen. Griechenland rief er auf, "Fehler" zu vermeiden, die dessen "Verderben" sein könnten.
Frankreich warnte seinerseits die Türkei, das östliche Mittelmeer als "Spielfeld" für nationale "Ambitionen" zu missbrauchen. Verteidigungsministerium Florence Parly erklärte im Onlinedienst Twitter, die Region sei "ein allgemeines Gut".
Frankreich hält ab Mittwoch demonstrativ an der Seite Griechenlands und zusammen mit Italien und Zypern ein dreitägiges Militärmanöver im östlichen Mittelmeer ab.
Wegen der zunehmenden Spannungen mit Athen hat auch Ankara die türkische Marine zur Absicherung türkischer Gas-Erkundungsschiffe in die Region geschickt.
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Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer, unter anderem vor der Küste Zyperns, gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Sowohl die Republik Zypern als auch die Türkei und Griechenland erheben Anspruch auf die betreffenden Seegebiete. Der Konflikt ist auch Thema des EU-Verteidigungsministertreffens an diesem Mittwoch in Berlin.
In Gesprächen mit seinen Kollegen in Athen und Ankara am Dienstag hatte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) mit Blick auf den Gasstreit vor einer Eskalation gewarnt und für einen Dialog zwischen den beiden Nato-Ländern geworben. "Die aktuelle Lage ist ein Spiel mit dem Feuer und jeder noch so kleine Zündfunke kann zu einer Katastrophe führen", sagte er. (AFP)