US-Außenpolitik: Trump will Hälfte der Truppen aus Afghanistan abziehen
Am Mittwoch hatte der US-Präsident den Abzug der US-Soldaten aus Syrien angekündigt. Nun will er auch die Truppen in Afghanistan deutlich reduzieren.
US-Präsident Donald Trump will jetzt auch zahlreiche US-Soldaten aus Afghanistan abziehen. "Diese Entscheidung wurde getroffen. Es wird einen bedeutenden Abzug geben", sagte ein US-Regierungsvertreter am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Derzeit sind in Afghanistan rund 14.000 US-Soldaten im Einsatz, entweder für die Nato-Ausbildungs- und Unterstützungsmission "Resolute Support" oder für Anti-Terror-Operationen. Laut "Wall Street Journal" sollen mehr als 7000 US-Soldaten abgezogen werden.
Erst am Mittwoch hatte Trump einen vollständigen Abzug der US-Soldaten aus Syrien angekündigt. Diese Entscheidung stieß bei Verbündeten im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf viel Unverständnis und ist auch in den USA höchst umstritten.
US-Verteidigungsminister Jim Mattis tritt zurück
Am Donnerstag kündigte US-Verteidigungsminister Jim Mattis seinen Rücktritt an. In einem Brief an Trump begründete der Pentagon-Chef seinen Schritt am Donnerstag mit erheblichen Differenzen mit dem Präsidenten. Politiker reagierten parteiübergreifend schockiert über die Ankündigung des angesehenen Ex-Generals, der noch bis Ende Februar im Amt bleiben will.
Trump verteidigte seine Entscheidung am Donnerstag auf Twitter: Die USA wollten nicht "der Polizist des Nahen Ostens sein". Der US-Präsident traf seine Entscheidung zum Abzug zahlreicher Soldaten aus Afghanistan am selben Tag wie seine Entscheidung zu Syrien. Der Beschluss kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem die USA versuchen, eine Friedensvereinbarung mit den Taliban zu erzielen. (AFP)