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Trumps Wahl: ExxonMobil-Chef Rex W. Tillerson
© dpa/EPA/Keystone/Alessandro Della Bella
Update

Neue US-Regierung: Trump ernennt Exxon-Chef Tillerson zum Außenminister

Er hat keine politische Erfahrung, aber engste Verbindungen nach Russland: Der Ölmanager Rex Tillerson wird Amerikas Chefdiplomat. Donald Trump feiert ihn als "wahrhaft großen Wirtschaftsführer".

Der Geschäftsführer des Mineralölkonzerns ExxonMobil, Rex Tillerson, soll neuer Außenminister der USA werden. Das bestätigte der designierte US-Präsident Donald Trump am Dienstagmorgen in einer Mitteilung. Der Republikaner bezeichnete Tillerson als einen der erfolgreichsten Unternehmer überhaupt. „Als Außenminister wird er ein mächtiger und umsichtiger Fürsprecher von Amerikas wichtigen nationalen Interessen sein, und dazu beitragen, Jahre fehlgeleiteter Außenpolitik umzukehren, die die Sicherheit und die Rolle der USA in der Welt geschwächt haben.“ Kurz darauf twitterte Trump: "Ich habe einen der wahrhaft großen Wirtschaftsführer der Welt ausgewählt."

Der 64-Jährige Texaner Tillerson steht seit 2006 als Vorstandsvorsitzender an der Spitze von ExxonMobil. Er arbeitet seit Jahrzehnten für den Mineralölkonzern, der einen Umsatz von etwa 300 Milliarden US-Dollar (gut 280 Milliarden Euro) macht. Tillerson verfügt über keine politische Erfahrung, ebenso wie Trump.

Der Republikaner selbst hatte wenige Stunden zuvor erklärt, er wolle seine Wahl am Dienstagmorgen bekanntgeben. Tillerson hatte sich in den vergangenen Tagen zum Favoriten entwickelt.

Über den Posten gab es seit mehreren Wochen Spekulationen. Trumps Wahl gilt als richtungsweisend für seinen künftigen Kurs gegenüber Russland, China sowie den Verbündeten in Europa.

Im Wahlkampf versprach Trump ein viel besseres Verhältnis zu Russland. Tillerson hat enge Verbindungen nach Moskau und auch persönliche Bande zu Präsident Wladimir Putin. 2013 erhielt der künftige Chefdiplomat von Putin den Orden der Freundschaft.

Tillerson steht seit 2006 als Vorstandsvorsitzender an der Spitze von ExxonMobil. Der gebürtige Texaner hat keinerlei politische Erfahrung, das teilt er mit Trump. ExxonMobil macht einen Umsatz von etwa 300 Milliarden US-Dollar. Der Konzern operiert auf allen Kontinenten und ist in etwa 70 Ländern vertreten.

Trump hatte am Wochenende in den höchsten Tönen von dem 64-Jährigen geschwärmt.

Den Kandidaten könnte im Senat aber eines der härtesten Bestätigungsverfahren erwarten, obwohl die Republikaner dort eine Mehrheit haben. Mächtige Senatoren wie John McCain oder Lindsey Graham haben angekündigt, sie hätten wegen der engen Russland-Verbindungen Tillersons eine Reihe von Fragen an ihn.

Russland lobt Tillerson nach Treffen mit Putin

Der Kreml hatte sich am Montag lobend über den Manager geäußert. Die Treffen von Tillerson als Chef des Ölkonzerns ExxonMobil mit Putin seien stets konstruktiv gewesen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.

Mit der Bestellung Tillersons besetzt Trump einen der letzten noch offenen herausragenden Posten seines Kabinetts. Wochenlang hatte es Spekulationen darüber gegeben. Zunächst war New Yorks Ex-Bürgermeister Rudy Giuliani Favorit, er zog aber überraschend zurück. Auf einer Liste aussichtsreicher Kandidaten stand dann plötzlich auch wieder Mitt Romney. Der frühere republikanische Präsidentschaftskandidat hatte Trump im Wahlkampf noch scharf kritisiert. Unter großem Medieninteresse traf er sich nach dessen Wahlsieg dann gleich zwei Mal mit Trump.

Ebenfalls gehandelt wurden Ex-CIA-Direktor David Petraeus, der frühere UN-Botschafter John Bolton sowie der Senator Bob Corker. (dpa)

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