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Exxon-Mobil-Vorstandschef Rex Tillerson.
© Joshua Roberts/Reuters
Update

Trump-Kabinett: Öl-Manager Tillerson offenbar vor Ernennung zum US-Außenminister

Donald Trump hat einem NBC-Bericht zufolge einen wichtigen Posten in seiner Regierung besetzt: Exxon-Mobil-Chef Rex Tillerson wird demnach voraussichtlich Amerikas Chefdiplomat.

Ein Öl-Boss ohne diplomatische Vorkenntnisse, aber mit Erfahrung im Russland-Geschäft soll offenbar neuer Außenminister der USA werden. Der gewählte Präsident Donald Trump werde den Vorstandsvorsitzenden von Exxon Mobil, Rex Tillerson, in sein Kabinett berufen, meldete NBC am Samstag. Dabei stützte sich der Sender auf zwei namentlich nicht genannte Quellen, die mit dem Prozess der Amtsübernahme vertraut sein sollen. Diese betonten jedoch, dass die Entscheidung erst endgültig sei, wenn Trump sie kommende Woche verkünde. Einer der Quellen zufolge soll John Bolton, früherer US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Tillersons Vizeaußenminister werden.

Damit wäre der zuletzt ebenfalls gehandelte Mitt Romney aus dem Rennen. Der republikanische Präsidentschaftskandidat von 2012 zählte vor der Wahl zu Trumps schärfsten innerparteilichen Kritikern, hatte sich aber in den letzten Wochen mehrfach mit ihm getroffen. Zuvor hatte schon der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani seinen Verzicht erklärt.

Tillerson hatte sich am Samstag in New York mit Trump getroffen, wie NBC berichtet. Auch nach Informationen des "Wall Street Journal" ist er Favorit des designierten Präsidenten. Der 64-Jährige, seit 2004 an der Spitze des texanischen Ölgiganten, unterhält enge geschäftliche Verbindungen nach Russland und auch persönlich zu Präsident Wladimir Putin. Im Jahr 2012 zeichnete dieser ihn mit dem Freundschaftsorden aus. Seine Wahl zum Außenminister würde Trumps erklärten Willen unterstreichen, die Beziehungen zwischen den USA und Russland zu verbessern.

Exxon Mobil bohrt und forscht auf allen Kontinenten und ist in 50 Ländern geschäftlich tätig. Tillerson gilt deshalb als erfahrener Verhandler. Er hat in dem Konzern sein gesamtes berufliches Leben verbracht. Diplomatische Erfahrungen sind jedoch nicht bekannt.

Drei Goldman-Sachs-Leute in wichtigen Ämtern

Einen weiteren Spitzenposten in der Regierung besetzt Trump mit einem weiteren Manager der Investmentbank Goldman Sachs. Nach übereinstimmenden Medienberichten will er den 56 Jahre alten Gary Cohn aus der Spitze der Investmentbank zu seinem wichtigsten Wirtschaftsberater machen. Cohn soll den Berichten zufolge an die Spitze des nationalen Wirtschaftsrates rücken und damit die gesamte Wirtschaftspolitik koordinieren. Anders als Kabinettsmitglieder müsste er nicht vom Senat bestätigt werden.

Mit Cohn würde Trump bereits die dritte Position mit einem Goldman-Sachs-Banker besetzen. Der designierte Finanzminister Steve Mnuchin arbeitete für das Unternehmen, ebenso wie Trumps Chefstratege im Weißen Haus, Stephen Bannon. Während des Wahlkampfs hatte Trump noch über einen längeren Zeitraum immer wieder betont, seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton werde von Goldman Sachs "total kontrolliert". (mit dpa, AFP)

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