Ägypten: Terroristen stürmen Hotel in Hurghada - drei Verletzte
Im ägyptischen Urlaubsort Hurghada haben Terroristen bei einem Angriff auf ein Hotel drei Urlauber verletzt, zwei Österreicher und ein Schwede. Das Auswärtige Amt mahnt zur Umsicht.
Bei einem Terrorangriff mit Messern auf ein Touristenhotel in dem bei Deutschen beliebten ägyptischen Badeort Hurghada sind mindestens drei Urlauber verletzt worden. Über die Nationalität der Opfer gab es am späten Freitagabend unterschiedliche Angaben, berichtete das ägyptische Nachrichtenportal „Al Ahram Online“. Den Informationen nach war unter den Verletzten kein Deutscher. Nach Polizeiangaben sollen die (leicht) verletzten Touristen zwei Österreicher und ein Schwede gewesen sein. Einer der Angreifer wurde von Sicherheitsleuten getötet, der andere schwer verletzt. Hurghada liegt am Westufer des Roten Meeres. Zunächst bekannte sich keine Terrorgruppe zu dem Anschlag.
Das Auswärtige Amt (AA) mahnte auf seiner Internetseite am Freitag nach dem Anschlag zur Umsicht: „Reisenden wird geraten, sich in Hurghada selbst umsichtig zu verhalten, auf Ausflüge vorläufig zu verzichten und sich über diese Reise- und Sicherheitshinweise sowie die Medien informiert zu halten.“
Die Terroristen griffen das Hotel „Bella Vista“ am Roten Meer über ein an einer Straße gelegenes Restaurant an. Sie hätten die Touristen mit Messern bedroht. Augenzeugen berichteten, die Angreifer seien vom Meer aus gekommen und in das Restaurant eingedrungen, wo die Urlauber gerade beim Abendessen waren. Einer von ihnen habe einen Touristen in seine Gewalt bringen können und versucht, ihn zu töten. Sicherheitskräfte konnten die beiden Terroristen demnach stoppen.
In Ägypten kommt es seit Monaten regelmäßig zu Terroranschlägen. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat sich zu zahlreichen Angriffen bekannt. Im Oktober stürzte über der Sinai-Halbinsel ein russisches Passagierflugzeug nach dem Start im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich ab, alle 224 Menschen an Bord kamen ums Leben. Der russische Geheimdienst geht von einem Terroranschlag aus. Der IS bekannte sich dazu. Die Extremisten haben ihre Hochburg im Sinai.
Tourismuswirtschaft verzeichnet Einbußen durch Terror
Der Flugzeugabsturz versetzte der ägyptischen Tourismusindustrie, einem der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes, einen schweren Rückschlag. Mehrere europäische Luftlinien setzten ihre Flüge nach Scharm el Scheich aus. Auch in anderen ägyptischen Tourismusregionen gingen die Urlauberzahlen deutlich zurück.
Der Leiter des ägyptischen Fremdenverkehrsamts, Tamer Marzouk, hatte noch im September mitgeteilt, er rechne für 2015 mit insgesamt einer Million deutscher Touristen. Zwischen Januar und Ende September reisten nach seinen Angaben 736.590 Deutsche nach Ägypten. 2014 kamen insgesamt 877.228 deutsche Gäste.
Ägypten ist nicht das einzige nordafrikanische Land, das unter Terror leidet. Im vergangenen Sommer hatte ein Student in dem tunesischen Badeort Sousse 38 Touristen erschossen, bevor er selbst getötet wurde. Er hatte am Strand das Feuer auf die Urlauber eröffnet. Die meisten Opfer waren Briten, zwei Deutsche kamen ebenfalls ums Leben. Bei einem Angriff auf das Bardo-Museum in der tunesischen Hauptstadt Tunis hatten Bewaffnete im März 2015 ebenfalls überwiegend ausländische Urlauber erschossen. (dpa/AFP)