Frühere CDU-Politikerin: Steinbach gibt Vorsitz der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen ab
Vor 18 Jahren gründete Erika Steinbach eine Stiftung, die sich dem Schicksal deutscher Vertriebener widmet. Nun hört die inzwischen aus der CDU ausgetretene Politikerin dort als Chefin auf.
Die frühere CDU-Politikerin Erika Steinbach hat den Vorsitz der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen abgegeben. Steinbach gebe das Amt auf eigenen Wunsch auf, teilte die Stiftung am Mittwoch mit. Der frühere hessische Kultus- und Justizminister Christean Wagner (CDU) übernimmt den Posten. Er dankte Steinbach für ihren "seit 18 Jahren unermüdlichen Einsatz" für die Stiftung.
Steinbach hatte die Stiftung 2000 gegründet, die sich mit dem Schicksal deutscher Vertriebener und Spätaussiedler befasst. Die 74-Jährige hatte bis zu ihrem Parteiaustritt im Januar 2017 zum konservativen Flügel der CDU gehört.
Ihre Entscheidung, die CDU zu verlassen, hatte sie vor allem mit dem Kurs von Parteichefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Flüchtlingspolitik begründet. Bei der Bundestagswahl im September kandidierte Steinbach nicht mehr, im Wahlkampf nahm sie an Veranstaltungen der AfD teil.
Der neue Vorsitzende betonte, die im Jahr 2000 gegründete Stiftung in Steinbachs Kontinuität, im Geiste der Versöhnung und der Bewusstseinsschärfung gegen Menschenrechtsverletzungen durch Vertreibung und Deportation fortführen zu wollen.
Die Stiftung „Zentrum gegen Vertreibung“ hat sich nach eigenen Angaben zur Aufgabe gemacht, in einem Gesamtüberblick das Schicksal der mehr als 15 Millionen deutschen Deportations- und Vertreibungsopfer aus ganz Mittel-, Ost- und Südosteuropa genauso erfahrbar zu machen wie das Schicksal der 4 Millionen deutschen Spätaussiedler. (AFP,KNA)