Umfrage zur Parteiführung: SPD-Mitglieder favorisieren Bewerberduo Scholz und Geywitz
Würde schon jetzt unter den SPD-Mitgliedern abgestimmt werden, dann hätten Scholz und Geywitz gute Chancen auf die Parteiführung. Das zeigt eine Umfrage.
Kurz vor Ende der Bewerbungsfrist für den SPD-Vorsitz liegt einer Umfrage zufolge das Duo aus Bundesfinanzminister Olaf Scholz und der Brandenburger Landespolitikerin Klara Geywitz in der Gunst der Parteimitglieder vorne. Für die beiden würde sich derzeit gut ein Viertel der Mitglieder (26 Prozent) entscheiden, wie eine am Montag veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag des Fernsehsenders RTL ergab.
Danach folgten mit Abstand die Duos Nina Scheer und Karl Lauterbach (14 Prozent), Gesine Schwan und Ralf Stegner (13 Prozent) sowie Petra Köpping und Boris Pistorius (zwölf Prozent). Jeweils sieben Prozent würden für Simone Lange und Alexander Ahrens sowie Christina Kampmann und Michael Roth stimmen. Noch bis zum 1. September läuft die Frist für Bewerbungen.
In der Frage, wie es mit der großen Koalition weitergehen soll, sind die SPD-Mitglieder gespalten. Eine Mehrheit von 54 Prozent der Befragten ist zwar dagegen, das Bündnis mit der Union "so bald wie möglich" zu beenden. Immerhin 42 Prozent der SPD-Mitglieder sind aber dafür.
Nur knapp die Hälfte (49 Prozent) der Befragten ist der Ansicht, dass die Politik der SPD in der großen Koalition in Übereinstimmung mit sozialdemokratischen Werten steht. Dagegen verneinen dies 48 Prozent der SPD-Mitglieder. Für das RTL-"Trendbarometer" befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa vergangene Woche 1042 SPD-Mitglieder.
Der kommissarische SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel zeigte sich überzeugt, dass die Wahl der neuen Parteispitze keine Abstimmung über die Große Koalition sei. Die Frage nach dem Regierungsbündnis habe bei den Fragen auf den geplanten Regionalkonferenzen einen "verschwindend kleinen Anteil", sagte Schäfer-Gümbel im ZDF-"Morgenmagazin" mit Verweis auf eine Befragung unter Parteimitgliedern. Die Mitglieder interessierten sich mehr dafür, welche Rolle die Sozialdemokratie im 21. Jahrhundert einnehme, sowie für die Themen Klimaschutz und gesellschaftlicher Zusammenhalt. (AFP)
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