Russlands Präsident: Putin: Verhältnis zu USA seit Amtsantritt Trumps "verschlechtert"
US-Außenminister Rex Tillerson ist zu seinem Antrittsbesuch in Moskau eingetroffen. Er trifft auf einen russischen Präsidenten, der das Verhältnis der beiden Länder verschlechtert sieht.
Aus Sicht von Russlands Staatschef Wladimir Putin hat sich seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump das Verhältnis zwischen beiden Ländern verschlechtert. "Man kann sagen, dass der Grad des Vertrauens auf Arbeitsebene, insbesondere im militärischen Bereich, sich nicht verbessert hat, sondern vielmehr verschlechtert", sagte Putin mit Blick auf Trumps Amtsübernahme im Januar in einem Interview, von dem der Kreml am Mittwoch Auszüge veröffentlichte. Laut Kreml fiel die Äußerung des Präsidenten in einem Interview mit dem Nachrichtensender Mir 24. Bisher hatte Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin oft gegen Kritik verteidigt und Russland und die USA gleichgesetzt. Trump galt gar als "Putinversteher".
Zu den Vorwürfen eines syrischen Giftgasangriffs sagte Putin, Syrien habe seine gesamten Vorräte an Chemiewaffen abgegeben. Für den Zwischenfall gebe es aus seiner Sicht zwei wesentliche Erklärungen: Die syrische Luftwaffe habe ein Depot mit Chemiewaffen der Rebellen getroffen und so das Gas freigesetzt oder die ganze Aktion sei inszeniert worden, um die syrische Regierung zu diskreditieren. Russland hatte bereits zuvor kritisiert, dass die USA und andere westliche Staaten ohne Beweise vorzulegen die syrische Regierung für den Giftgas-Zwischenfall verantwortlich gemacht hätten.
Den darauffolgenden US-Angriff auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt bezeichnete Russlands Außenminister Sergej Lawrow bei einem Treffen mit seinem US-Kollegen Rex Tillerson am Mittwoch als Verletzung des Völkerrechts. So etwas dürfe sich nicht wiederholen. Tillerson ist zu seinem Antrittsbesuch in Moskau. Nach Angaben aus dem russischen Präsidialamts könnte es im Laufe des Tages doch noch ein Treffen mit Putin geben. Am Montag hatte Putins Sprecher Dmitri Peskow erklärt, ein solches Treffen sei nicht vorgesehen. Putin und der neue Außenminister kennen sich aus Tillersons Zeit als ExxonMobil-Chef. (AFP, Reuters)
Der Tagesspiegel kooperiert mit dem Umfrageinstitut Civey. Wenn Sie sich registrieren, tragen Sie zu besseren Ergebnissen bei. Mehr Informationen hier.