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Recep Tayyip Erdogan, Staatspräsident der Türkei mit Fußballspieler Mesut Özil vom englischen Premier League Verein FC Arsenal.
© Uncredited/Pool Presdential Press Service/AP/dpa

Casdorffs Agenda: Özil und Gündogan treffen Erdogan - das war mehr als ein Eigentor

Dass die beiden deutsch-türkischen Fußballer den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hofieren, war instinktlos. Sie sind Repräsentanten für Deutschland. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Mesut Özil und Ilkay Gündogan – Repräsentanten des deutschen Fußballs. Diesmal leider in negativer Hinsicht. Dass die zwei, in Gelsenkirchen geboren, sich gerade in einem Londoner Hotel mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan trafen, ihm Trikots verehrten, mit ihm lächelnd posierten, Gündogan ihn „mein Präsident“ nannte – das ist mehr als ein Eigentor. Das geht selbst dann nicht, wenn man ihren Migrationshintergrund berücksichtigt.

Erdogan ist im Wahlkampf. Er führt sich auf wie ein Sultan, missachtet Menschenrechte, Freiheitsrechte, demokratische Grundregeln. Die Rechtsstaatlichkeit der Türkei steht infrage. Özil und Gündogan aber leisteten Wahlkampfhilfe. Cem Özdemir nennt das „geschmacklos“ – instinktlos trifft es auch. Ach ja: „Der Bundespräsident eines deutschen Fußball-Nationalspielers heißt Frank-Walter Steinmeier“, sagt Özdemir. Spielsysteme sind nicht das einzige, das Gündogan und Özil verstehen sollten – sie sind nun mal in aller Welt Repräsentanten für Deutschland.

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